Das 49-Euro-Ticket steht auf dem Spiel, Bahnprojekte stehen auf der Kippe, und gleichzeitig fließen Milliarden in neue Straßen. Das ist fatal.
Doch was bringt es konkret, wenn statt Autos mehr Busse und Bahnen fahren? Das haben wir rausgefunden! Bei einer Verlagerung von zehn Prozent des Verkehrs in Deutschland vom Auto auf den ÖPNV könnten wir als Gesellschaft 19 Mrd. Euro und 5,8 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Hier geht es zur PM und zur vollständigen Studie: https://www.vcd.org/service/presse/pressemitteilungen/neue-studie-zeigt-schon-mit-10-prozent-mehr-oepnv-19-milliarden-euro-sparen
@VCDeV also übers Ziel müssen wir nicht streiten, bloß ob das 49€ Ticket der beste und effizienteste Weg ist das zu erreichen, daran habe ich Zweifel. es hilft vor allen den Leuten, die in der Stadt mit guten ÖPNV wohnen, wo sie zur Not eigentlich auch das Rad statt des Auto nehmen könnten. Aber denjenigen, die vom Land in die Stadt die richtig langen Pendelstrecken fahren, weil es einfach keinen ÖPNV gibt, hilft es gar nicht. Wir führen hier die falsche Diskussion.
@Filibuster Guter Punkt, ist auch definitiv nicht der einzige Hebel. Deshalb fordern wir ja auch eine Mobilitätsgarantie und den Ausbau von Bus- und Bahnverkehr auf dem Land.
@VCDeV s-Bahn Takt. Man könnte das ganze Geld, dass man den Augsburg München Pendlern jetzt schenkt, viel effektiver für den Klimaschutz und die Verkehrswende einsetzen, wenn man einfach in jede Richtung weiteres Gleis bauen würde, Strecken elektrifiziert, Strecken reaktiviert und so weiter. Das Thema ist halt auch wie viel Nutzen (also Tonne CO2 Einsparung)bekomme ich pro eingesetzten Euro. Und da schneidet das 49 € Ticket leider super schlecht ab, im Vergleich dazu.
Zweifelos benötigen wir auch mehr Investitionen aber wenn mehr Leute vom #Auto in den #ÖPNV umsteigen sollen, dann muss er auch preislich deutlich attraktiver sein, als er das heute oft ist. Dazu gehört ein deutliches unterbieten der variablen Kosten einer Autofahrt und zwar mit einem Betrag, der die vielen Nachteile öffentlicher Verkehrsmittel ausreichend kompensiert.
@AdrianVolt @VCDeV alles richtig aber ich seh’s trotzdem anders:) die Verlagerungs Effekte vom Auto auf den ÖPNV durch das Deutschland Ticket sind marginal. Leider. Es wird viel Geld dafür ausgegeben, dass einkommensunabhängig Fern Pendler subventioniert werden. Dass es ein einheitliches Ticket Ohnezehntausende bünde ist, ist wohl der wesentlichste Fortschritt. Aber wo nichts fährt, hilft auch ein billiger Preis nichts. Und das ist das Hauptproblem.
Sind sie das?
Dafür das
- das #Deutschlandticket mit 49 € recht teuer ist
- Corona dem ÖPNV schweren Schaden zugefügt hat
- ein steigender Homeoffice Anteil die Nachfrage dämpft
- ständig über die Zukunft und den Preis des Tickets gestritten wird was seiner Attraktivität nicht hilft (niemand denkt darüber nach, sein abzuschaffen, wenn völlig unklar ist, wie lange das Ticket noch besteht oder bezahlbar bleibt).
- der Zustand der Deutschen #Bahn miserablel ist und es bei vielen #ÖPNV Betrieben auch nicht besser aussieht.
schlägt es sich eigentlich ganz wacker.
Und wer das Ticket für mangelden Erfolg kritisiert, kann gerne bessere Tickets vorschlagen, die aber mindestens den selben Erfolg bei der Verkehrsverlagerungen haben müssen. Das ist keineswegs einfach, von daher höre ich gerne Eure Vorschläge diesbezüglich.
Bedenken sollte man dabei, dass es im ÖPNV gewaltiger Summen bedarf, bis Verbesserungen sichtbar werden.
Nur weil 3 Busse mehr auf einer Linie fahren, die
ich nicht nutze, steigt nicht die Attrakivität des ÖPNVs und auch nicht der Gegenwert meiner Ticketkosten.
Damit die meisten Fahrgäste etwas von den Verbesserungen spüren, muss man schon auf den meisten Linien deutlich aufrüsten.... da ist man schnell im dreistelligen Millionenbereich an Kosten.
@AdrianVolt @VCDeV die Zahl, die in den letzten Tagen durch die Medien gingen, sagt, dass gerade mal 3 % der Tickets an neue Nutzer verkauft wurden. Der große Rest sind Leute, die vorher schon mit dem ÖPNV unterwegs waren. Fand ich erschreckend. Vorschläge: nicht ein gleiches Ticket für alle zum Beispiel. Es ist doch ein Witz, dass ich als Gutverdiener genauso viel dafür zahle, wie der Student, der bei mir Praktikum macht. Es findet überhaupt…
Es würde mich brennend interessieren was genau die jeweilige Definition von "Neue Nutzer*in ist:
Werden Leute wie ich, die im März 2020 aus dem ÖPNV ausgestiegen sind, 3 Monate 9€-Ticket genutzt haben und dann erst im Mai 2023 mit dem #Deutschlandticket zurück in den #ÖPNV kamen als neuer Nutzer gesehen?
Was ist mit Leute, die vorher 2 mal im Monat ein Einzelticket gekauft haben und ansonsten Auto gefahren sind und jetzt dank Flatratementalität deutlich mehr Strecken mit dem ÖPNV statt dem Auto fahren? Neuer oder alter Nutzer?
Nutzer ist auch nicht gleich Nutzer.... auch wo ich noch ein normales Abo hatte, nutzte ich dieses
NUR
für die Fahrt in die Arbeit.
Für alle anderen Fahrten nutzte ich das Auto, den außerhalb der Arbeitsstrecke war das Ticket faktisch vollständig nutzlos.
Das DT ändert diese Kalkulation grundlegend: Nicht nur das es deutlich billiger ist, es macht plötzlich auch Ziele außerhalb meines Arbeitsweges ohne Mehrkosten öffentlich erreichbar.
ÖPNV mit DT
plötzlich ansatzweise so flexibel wie das Auto.... das erhöht den Nutzwert drastisch gegenüber einem Ticket mit dem ich nur in die Arbeit und sonst nichts fahren kann.
Das #Deutschlandticket hat bei mir alleine 2024 schon über 10 Autofahrten auf die #Bahn verlagert. Denn plötzlich sind die Grenzkosten für weitere Fahrten Null.... und damit das Unterschied zu den Spritkosten deutlich. Plötzlich ist bahnfahren finanziell richtig lohneswert... ich komme auf Stundensätze von teilweise über 30 Euro. Netto... bar Kasse.
Gleichzeitig habe ich das Gewürge mit den Tarifzonen nicht mehr.... es kann nicht sein das in einer Zeit wo Google mich und mein an jeden Ort der Welt leitet ich Stunden lang Tarifpläne studieren muss um zu verstehen - hoffentlich - wie ich jetzt weiterfahren kann/darf.
Da die Einnahmen durch das #Deutschlandticket die Kostendeckung des #ÖPNV verschlechtert muss man es halt dementsprechend subventionieren. Vorschläge zum Abbau klimaschädlicher Subventionen gibt es wahrlich genug und man müsste nichtmal viel davon tun um das Ticket locker zu finanzieren.
Der große Vorteil bei Steuerfinanzierung ist
- keine Verluste an Fahrgästen, wenn du das Ticket so teuer machst, verlierst du Heerscharen an Fahrgästen.Die Leute haben die freie Wahl, also zählt nicht das was sie bezahlen können sondern das, was sie im Zweifel bezahlen wollen.
- Im Steuersystem gilt (trotz zweifelos zahlreicher Lücken ) der Grundsatz das stärkere Schultern mehr tragen als schwache.
Der Student zahlt das selbe fürs Ticket wie du, aber er zahlt garantiert deutlich weniger Steuern und erhält oft auch mehr staatliche Leistungen.
Eine #SozialTicket des Deutschlandtickets wäre trotzdem gut. Genauso für Senioren.
PS: Ein paar Erfolge vom Deutschlandticket:
@AdrianVolt @VCDeV keine soziale Differenzierung statt. Gegebenenfalls kann man auch räumlich differenzieren. Wenn jemand innerhalb eines Großraum pendelt, zahlt er/sie X Euro, ab einer gewissen Entfernung werden es dann entsprechend mehr. Oder eine Kombination aus beiden. man muss da keine Wissenschaft draus machen, aber im Grunde blieben wir beim heutigen Ticket, hätten aber jede Menge Geld frei, um zu investieren. Und damit auch das Angebot zu stärken.
Komplexität ist pures Gift für die #Verkehrswende.
#Bahn und #ÖPNV fahren muss so einfach sein, wie Auto fahren.
Auto im Alltag heißt, schütte alle 500 km Benzin nach und fahre
jederzeit
überall
hin.
Anytime!
Anywhere!
At Will!
Da möchte ich beim ÖPNV mich nicht mit Tarifzonen oder ähnlichem Gedöns rumschlagen.
Vor der Einführung des #Deutschlandticket hielt ich einen kilometerbasierten Tarif für am sinnvollsten, da die Tarifzonen immer zu Ungerechtigkeiten und Verzerrungen führen.
Wobei das auch bei kilometerbasieren Tarifen nicht ganz augeschlossen ist.
Inzwischen aber halte ich eine Flatrate für sinnvoller. Das Ziel ist möglicht viele Nutzer*innen zu gewinnen.
Das halte ich auch deshalb für so wichtig, weil der ÖPNV mittelfristig durch die Leichtelektromobilität brutal unter Preisdruck geraten wird.
Der ÖPNV hat schon große Schwierigkeiten mit dem Auto zu konkurrieren das monatlich 350 € aufwärts kostet. Seine Chancen gegen Leichtelektromobile (teilweise
fahradbasierte wetterfeste E-Bikes) die kostentechnisch irgendwo bei 25 € monatlich liegen und die im Zweifel schneller und zuverlässiger sind, dürften Nahe Null liegen.
Mit der Ausnahme von U-Bahnen und Mittelstrecken-SBahnen liegt die Geschwindigkeit von ÖPNV im urbanen Raum im Bereich eines Fahrrads - auch bei schlechter Fahrradinfastruktur.
Warum genau, soll ich dafür 80 € monatlich zahlen, wenn ich für eine einmalige Investition und 25 € monatlich wieder individuell fast genauso schnell und viel zuverlässiger unterwegs sein kann? Dank moderner Technik auch halbwegs wetterfest.
Ich freue mich auf deine Antwort. :-)
@AdrianVolt @VCDeV so, jetzt komme ich mal dazu zu antworten: ja, Komplexität ist Gift, aber Vereinfachung findet vor allem dadurch statt, dass ich nicht mehr zehn verschiedene Tickets brauche für eine Strecke. Einfachheit heißt hier für mich: ein Ticket für alles und eben nicht das selbe Ticket für alle. Das ist ein unterschied. Ich erreiche dann mindestens den gleichen Effekt, werfe aber nicht grundlos Leuten das Geld in den Rachen, die es gar nicht brauchen
@AdrianVolt @VCDeV und ich sehe das mit dem Rad Verkehr sehr entspannt. Ich will die Leute ja nicht in den ÖPNV bringen, sondern vom MIV weg. Ob dann Rad oder Straßenbahn ist doch eigentlich egal.
@AdrianVolt @Filibuster @VCDeV volle Zustimmung zu der Zusammenfassung.