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„Diva is the female version of a hustla“ singt #Beyoncé und wird damit als feministische Ikone gefeiert, sehr emanzipatorisch ist der Ansatz aber nicht. Ironischerweise ist genau ihre Zielgruppe – nämlich Millenials und die Generation Z, nicht für ihre Arbeitsmoral bekannt.
Die gehen mit dem Hashtag #quietquitting auf tiktok viral. Quiet Quitting bedeutet, dass man nur das absolute Minimum im Job leistet. Aber nicht nur wegen des Generationenwechsels in der Arbeitswelt werden Forderungen nach einer #Arbeitszeitverkürzung (AZV) lauter.
Statistiken zeigen, sowohl nominal als auch real bewegen sich Unternehmensgewinne und Arbeiter:innenentgelt immer weiter auseinander. Und das bereits seit den 2000ern. Kein Wunder, dass es häufig Streiks und Tarifverhandlungen gibt.
Leider findet das Thema Zeitwohlstand selten seinen Platz im öffentlichen Diskurs, obwohl es seit den 90ern in D kaum mehr kollektive AZV gab. Dank jahrzehntelanger Arbeitskämpfe wurde die maximale Arbeitszeit von 70 auf 48 h gesenkt, mit einer Bewegung auf die 40h-Woche.
In den UK wurde zuletzt im Pilotprojekt @4dayweek_global eine 4-Tage Woche getestet. Es haben 70 Unternehmen und rund 3.300 Mitarbeiter:innen teilgenommen, mit sehr positiven Ergebnissen:
Rund 92% (!) der Unternehmen wollen auch nach der Studie die 4-Tage Woche fortsetzen. 39% der Mitarbeiter:innen waren weniger gestresst und bei 71% sank das Burn-Out Niveau. Mitarbeiter:innen konnten ihre Lohnarbeit mit familiären und sozialen Aufgaben unter einen Hut zu bringen.
Einige Beschäftigte wünschen sich eine 28-h Woche, die sie flexibler auf 5 Tage aufteilen können, da so Sorgearbeit noch besser mit Lohnarbeit vereinbar wären. Vielleicht gibt es dann bald auch Männer, die ihre Liebe zur Hausarbeit besingen.
Neben der Umverteilung von Sorgearbeit, mehr Zeit für demokratische Mitbestimmung und Muße, ermöglicht eine 28-Stunden Woche bei weitestgehendem Lohn- und Personalausgleich auch den sozial gerechten Rückbau klimaschädlicher und gesellschaftlich nicht notwendiger Industriezweige.
AZV ist damit ein zentrales Element, für die notwendige klimagerechte Transformation.
Unsere Kolumne heute in der Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/vier-tage-woche-zeitwohlstand-fuer-alle-92195260.html