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Sozialwelten @sozialwelten@ifwo.eu

#Allgemeine #Kontrollanforderungen an #Wissenschaftlichkeit

Neben #Wertfreiheit von #Aussagen und #Falsifizierbarkeit #empirisch #überprüfbarer #Hypothesen müsse #intersubjektive #Kontrolle der #Vorgänge bei der #Wissensgewinnung nach #Kriterien erfolgen:

- #Universalismus
- #Kommunalismus
- #Innere und #äußere #Freiheit
- #Organisierter #Skeptizismus

#Kriterien #wissenschaftlich #Organisationszwang

#Brockhoff - #Betriebswirtschaftslehre in #Wissenschaft und #Geschichte, S.35 ff.

2.2.6 Allgemeine Kontrollanforderungen
Mit den bisher behandelten Kriterien der Wertfreiheit von Aussagen und der Falsifizierbarkeit empirisch überprüfbarer Hypothesen ist noch nicht gewährleistet, dass eine intersubjektive Kontrolle der Vorgänge bei der Wissensgewinnung erfolgt. Dies ist erforderlich und definiert so eine weitere Gruppe von Kriterien wissenschaftlicher Arbeit. Diese auf Kontrolle gerichteten Aspekte wissenschaftlichen Prozessgestaltung sind in vier Punkten zusammengefasst worden:
■ Universalismus:
Wissenschaftliche Beiträge sollen nach Kriterien beurteilt werden, die vor ihrer Erarbeitung und unabhängig vom Bearbeiter festgelegt werden; sie bauen auf bisher allenfalls im Rahmen der akzeptierten Fehlergrenzen falsifizierten Beiträgen auf.
■ Kommunalismus:
Wissenschaftliche Beiträge müssen offen gelegt werden. Nur so sind sie überprüfbar und können Gegenstand des organisierten Skeptizismus werden. Das kann gravierende...

Folgen haben. In den Sozialwissenschaften wurden in den Niederlanden zwei angesehene Professoren durch externe Analysen und Hinweise von Mitarbeitern überführt, die Daten für ihre empirischen Arbeiten manipuliert zu haben. Beide verloren ihre Stellungen. In der Betriebswirtschaftslehre wurde einem Professor von Lesern seiner Veröffentlichungen vorgehalten, Signifikanzniveaus in Regressionsanalysen falsch angegeben, sogenannte Selbstplagiate begangen und Variablen bei identischer Messung in verschiedenen seiner Veröffentlichungen unterschiedlich benannt bzw. interpretiert zu haben. Er schied aus dem Hochschuldienst aus.
■ Innere und äußere Freiheit:
Wissenschaftliche Tätigkeit soll nicht durch Drittinteressen oder Interessenkonflikte bestimmt sein. Geld und Ruhm sind große Verführer, wie spektakuläre Fälle von Ergebnisfälschungen zeigen.
In der Finanzkrise nach 2008 wurde in den USA bemerkt, dass verschiedene Wissenschaftler ihre Beratungsempfehlungen an Banken oder staatliche Einrichtungen auch in wissenschaftlichen Publikationen vertraten, ohne allerdings auf die Beratertätigkeit hinzuweisen, die zu einem Interessenkonflikt führen könnte. Die American Economic Association hat 2012 deshalb eine Richtlinie beschlossen, nach der Autoren für die von der Gesellschaft herausgegebenen Zeitschriften eine Erklärung über mögliche Interessenkonflikte oder werthaltige Zuwendungen abzugeben haben, die den eingereichten Artikel betreffen.

■ Organisierter Skeptizismus:
Durch Kritik können Erkenntnisse präzisiert, erweitert oder gesichert werden. Das setzt grundsätzlich Widerlegbarkeit voraus. Die Rolle der fachkundigen Referenten (sogen. Peers, daher auch peer review) zur Beurteilung von Veröffentlichungswünschen oder Fördervorschlägen stellt einen Teil des Systems organisierten Skeptizismus dar. Auf diese Weise kann auch das Plagiat entdeckt werden. Ob dazu allerdings die bisherigen Vorkehrungen ausreichen, kann bezweifelt werden. In neuerer Zeit wird ähnlich auch das Eigenplagiat geächtet, bei dem in späteren Veröffentlichungen versäumt wird, auf unmittelbar vergleichbare frühere Veröffentlichungen desselben Autors hinzuweisen. Das kann die Effizienz wissenschaftlicher Arbeit schwächen, weil die spätere Veröffentlichung keinen die Publikation rechtfertigenden Neuheitsgrad mehr aufweisen würde.
Fußnoten:
75 http://www.aeaweb.org/ aea_journals/ AEA_Disclosure_Policy.pdf (abgefragt 12.04.2014).
76 http://www.socialpolitik.de/De/ethikkodex (abgefragt 02.01.2015).
77 Freilich ist einzuräumen, dass die Reliabilität dieser Begutachtungen nicht sehr hoch ist. Zusammenfassend dazu: Dean Keith Simonton, Creativity in Science, Chance, Logic, Genius and Zeitgeist, Cambridge 2004, S. 84ff.
78 Auf einen besonders gravierenden Fall aus den Sozialwissenschaften mussten - wenn auch mit zeitlichem Abstand - die Herausgeber der Zeitschrift „Research Policy" erst kürzlich hinweisen...

Sozialwelten @sozialwelten@ifwo.eu

#Entwicklung der #Rechtsdogmatik im 20. Jhd hin zu #Suche nach #Formen und #Legitimationsmöglichkeiten für #abgeschwächte #Rationalität;

#Vernunft / #juridische #Rationalität ist kaum zu #ersetzen, statt #platter #Unterscheidung von #rational #irrational oder #Vernunft, #Wille und #Gefühl gehe es um #Gewinn #intersubjektiv #tragbarem #Konsens durch #Generalisierung und #Selektion

#Funktion von #Argumentation: #Verknüpfung und #Redundanz

#Sozialtechnologie
#Luhmann #Beobachtung S. 32ff.

Diverse Markierungen

Sozialwelten @sozialwelten@ifwo.eu

#Frage nach dem #empirischen #Charakter der #Sätze, die in der #Forschungspraxis als #Falsifikation auftreten können.

#Unterscheidung von #Tatsachenfeststellung und #Wahrnehmungserlebnis: #Tatsachenfeststellung als #objektiv- #logischer #Zusammenhang #wissenschaftlicher #Satzssysteme. #Kriterium der #intersubjektiven #Nachprüfbarkeit.

#Deduktion #Wissenschaft #Tatsache
#Alltagssoziologie

Karl #Popper: #Logik der #Forschung, S.19 ff.

7. Das Problem der Erfahrungsgrundlage (Die "empirische Basis")

Soll die Falsifizierbarkeit als Abgrenzungskriterium verwendbar sein, so muß es besondere empirische Sätze geben, die als Obersätze der falsifizierenden Schlüsse auftreten können. So scheint unser Abgrenzungskriterium das Problem nur zu verschieben: Es fürt die Frage

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