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Ch M[ae][iy]e?r 🇪🇺 🖤 🤍

Oh man, 🤯
ich fühle mich gerade, wie vor 20 Jahren. ...
Über 70% der Oberstufenschüler finden nicht vertrauenswürdig. ... 🤔

& Co. steht höher im Kurs, aber das meiste Vertrauen genießen die Suchergebnisse. 😱

Seiten von , , , ... dagegen werden in dieser Lerngruppe als unproblematisch angesehen.

Die Ursache ist mir ja schon klar, es geht um die der Wikipedia für (also z.B. an Unis oder für Facharbeiten). ...

Auch die KollegInnen schimpfen, dass ja nicht klar sei, wer konkret (Klarname und Kompetenz) welchen Teilsatz zu verantworten hat und in welcher Absicht er etwas geändert hat. ...
Versionshistorie, geprüfte Artikel, Diskussionsseiten, ... nein, das könne ja keiner kontrollieren.

Aber "die Bibel" mit Übersetzungen von Übersetzungen von Übersetzugen (im jeweiligen zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext) gilt als Primärquelle. 🙄
Klar. Und auch der 30-bändige gedruckte Brockhaus. ... 🙄

@chbmeyer hatte ich vor einiger Zeit auch bei einem jungen Praktikanten, der war allerdings durchaus aufnahmefähig, als ich ihm die dahinterliegenden (Qualitäts)Prozesse grob erläutert hatte.

@colognella 👍 das habe ich auch versucht. Es ist ja auch tatsächlich so, dass Wikipedia (per Definition und Funktionsweise) - wie auch jedes andere Community- (aber auch Eliten-) Projekt niemals fehlerfrei sein kann. ...

Aber die Qualitätssicherung (auf mehreren Ebenen) und der Blick auf vergangene "Ereignisse" sind ja eher Vertrauensschaffend.

Die Frage, die ich mir dabei stelle ist, warum immer wieder betont wird, dass die Wikipedia nicht zum wissenschaftlichen Arbeiten geeignet sei, und dass Arbeiten (mit korrekter Quellenangabe) deswegen abgelehnt werden. ... 🤔
Klar, wenn ich meine Forschungsergebnisse präsentiere, oder andere Primärquellen verarbeiten muss, dann ist das natürlich etwas anderes.
Aber als komplettes Verbot? 🤔 Puh.

@chbmeyer @colognella Vor allem bedeutet das ja nicht, dass man die Wikipedia dann überhaupt nicht nutzen kann. Bei den meisten Artikeln gibt es ja umfangreiche Quellenangaben, mit denen man dann weiterarbeiten kann. Und ein kritischer Umgang mit Quellen gehört zu vielen Studiengängen ja mit dazu (zugegeben, in der Informatik hatten wir das damals eher weniger).

@AUROnline @chbmeyer hab ich auch nicht behauptet. Ich hab ihm erklärt, wie die Qualitätsprozesse bei WP ablaufen, und wie ChatGPT grundsätzlich funktioniert. Sein Fazit: dann ist die LLM nur eine „Wahrscheinlichkeitsmaschine“. Bissl was hatt er er also kapiert.

@chbmeyer

Ja, um das mal wieder aufzufieseln: es gibt "Primärquellen" (Goethes Faust), "Sekundärquellen" (Rezension von "Goethes Faust" in den neuen Weimarer Blättern) und "Tertiärquellen" (Enzyklopädieartikel in der Encyklopaedica Britannica, im Brockhaus oder der Wikipedia). Enzyklopädien werden von Wissenschaftltern verwendet, um sich einen schnellen Überblick über ein für den Wissenschaftler noch unbekanntes Fachgebiet oder über die Person eines anderen Wissenschaftlers zu verschaffen. In der Wissenschaft selbst kommen Enzyklopädien aber nur vor, wenn sie selbst der Gegenstand der Forschung sind. In Wikipedia gibt es nur einen Artikel, wenn es zum Thema auch Sekundärliteratur gibt. Primärliteratur kann in Wikipedia ganz vereinzelt als zitat auftauchen (originaltext der gretchenfrage zur veranschaulichung des abschnitts über die gretchenfrage).

Dass die Autoren und Autorinnen von Wikipedia anonym sind, ist die besondere Stärke von Wikipedia. Niemand kommt so in gefahr etwas zu glauben, nur weil ein großer name es gesagt hat. Auch ist es ein schutz für die mitmachenden: bei der bearbeitung von "igitt"-themen (paraphilien), vor ausübung von druck. Artikel über diktaturen werden so überhaupt erst möglich.

Was die LLMs betrifft: zu den "Lerndaten" aller LLMs gehört der gesamtinhalt aller wikipedien. Wer also Wikipedia nicht traut, sollte den LLMs doppelt und dreifach nicht glauben.

@Life_is FullACK. 👍 oft wird ja auch die Kurzfassung des Wikipedia-Artikels direkt bei den Suchergebnissen eingeblendet. ...

Trotzdem bleibt Wikipedia (wegen des anonymen Community-Gedankens) in der Lebenswelt von Schülern, Lehrern und auch Universitäten keine Tertiärquelle, sondern wird als unglaubwürdig komplett verboten, während etwa Brockhaus weiterhin verwendet werden darf. 🙄 Hier sei dann "der Verlag" die Institution, die die Kompetenz und Reputation der Autoren sicherstelle - so eine Kollegin heute morgen.

Sie hat mir auch prompt einige Seiten präsentiert, wo es für wissenschaftliches Arbeiten explizit so erwähnt bzw. ausgeschlossen wird. Leicht verständliche Gegendarstellungen finden sich dagegen wesentlich schwerer. ...

@chbmeyer

Was die "Reputation des Verlags" betrifft.

Bei wikipedia ist das die Wikimedia Foundation (WMF) in den USA und deren nationale Chapter (Wikimedia Deutschland WMDE, Österreich WMAT, Schweiz WMCH).

WMDE bildet mit zusammen mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte, Algorithm Watch, Reporter ohne Grenzen RSF und der Open Knowledge Foundation OKF das Bündnis F5. (Buendnis-f5.de)

WMDE hat wikidata entwickelt, die freie Normdatenbank (wissensdatenbank) (vgl. DNB), die von Open Science und deutschen Bibliotheken für freies Wissen verwendet wird.

Wikimedia Belgien hat die erfolgreiche Lobbyarbeit gemacht, die zur Einführung der Panoramafreiheit in Belgien geführt hat.

@tewe Dank! Nein, natürlich muss man alles(!) kritisch lesen, Wikipedia inklusive.

Ich sehe auch noch ein Unterschied, um welchen Artikel es geht. Natürlich muss man einen Artikel über aktuelle Politik, Kriege, emotionale Themen, (umstrittenene) Personen auch nochmal kritischer lesen, als z.B. einen über Sternentstehungsgebiete, Newtons Physik oder der Entstehung von Lungenkrebs. 🤔

Danke für den Link. Das schaue ich mir mal in Ruhe an.

@chbmeyer Wenn ich mich so zurückerinnere, wie Wikipedia zu meiner Zeit von manchen Lehrern dargestellt wurde und annehme, dass sich dies kaum geändert hat, dann wundert es mich absolut nicht. Leider. :/