Laut der aktuellen Gesellschafterliste haben zahlreiche internat. Großkonzerne in das Unternehmen Volocopter GmbH aus Bruchsal investiert:️ der saudi-arabische Energiekonzern NEOM Company (Vorstandsvorsitzender: Kronprinz Mohammed Bin Salman): 10,11 Prozent der Anteile
️ Mercedes-Benz Group AG: 5,4 Prozent
️ die angeschlagenen Bahn-Tochter Schenker AG: 5,33 Prozent
️ die Vermögensverwaltung BlackRock: insg. rund 3,4 Prozent
️ Intel: 3,35 Prozent
️ Microsoft: 0,43 Prozent
Dazu kommen private Investoren wie Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche (0,98 Prozent) sowie mehrere in Steuerparadiesen wie British Virgin Islands, Cayman Islands und den Bermudas ansässige Kapitalgeber.
Quelle: Handelsregister
https://www.abgeordnetenwatch.de/sites/default/files/media/documents/2024-03/gesellschafter-volocopter-gmbh-2024.pdf
Nun soll viel Steuergeld hinzukommen. Wissings Verkehrsministerium und der Freistaat Bayern wollen das Flugtaxi-Unternehmen mit 150 Mio. Euro fördern, schreibt der SPIEGEL.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/volker-wissing-der-fdp-verkehrsminister-will-flugtaxis-foerdern-a-78c110f9-a820-45bb-9117-a6a3d92ee05c
An Warnungen mangelt es nicht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hat laut SPIEGEL intern deutlich davor gewarnt, dem Unternehmen derart viel Geld zu zahlen. Und das Land BaWü verweigerte dem Flugtaxi-Startup kürzlich eine 300 Millionen-Bürgschaft - das Risiko sei zu hoch.
Das Flugtaxi-Startup räumt selbst ein, sich in einem "extrem herausfordernden Investitionsumfeld" zu befinden. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren Millionen-Verluste angehäuft. Gleichzeitig erhielt der Konzern bereits Millionen-Förderungen der öffentlichen Hand.
https://www.northdata.de/Volocopter+GmbH,+Bruchsal/Amtsgericht+Mannheim+HRB+702987
Dass Verkehrsminister Wissing eine Millionen-Summe aus dem Bundeshaushalt für die Flugtaxi-Förderung aufwenden will, ist erstaunlich: Sein Ministerium muss sparen - 2025 hat Wissing voraussichtlich 5 Mrd. Euro weniger zur Verfügung als bisher.
Im Lobbyregister schreibt Volocopter, man betreibe Interessenvertretung, um "Urban Air Mobility" als wichtiges industrie- und verkehrspolitisch Segment zu etablieren. Dafür führe man Gespräche mit Abgeordneten, Fraktionen und Minister:innen.
https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R005536/23245
#Flugtaxis bieten Platz für zwei Personen: 1 Pilot:in, 1 Passagier:in.
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Der Wortbestandteil "Taxi" bei "Flugtaxi" ist schwer irreführend. Denn Taxis sind öffentliche Verkehrsangebote für jedermensch, und die Preise werden staatlich vorgegeben, sind also in dem jeweiligen Landkreis oder einer Stadt einheitlich. Taxis halten sich an belebten Plätzen (Bahnhöfe, Flughäfen, Ausgehviertel usw.) bereit und werden tagsüber vielfach von älteren Menschen genutzt, um ohne eigenes Auto Fahrten zu Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten oder dem Friseur bewältigen zu können.
All diese Kriterien und Eigenschaften erfüllt ein "Flugtaxi" nicht, hier wird der gute Name eines alltäglichen öffentlichen Verkehrsmittels missbraucht.
Sprechen wir doch lieber von Flug-Shuttles für FDP-Wähler, die sich über die Köpfe des Pöbels hinweg von A nach B fliegen lassen wollen.
Meint der Taxifahrer aus Hamburg.
Noch gibt es ja keinen buchbaren Dienst, sondern nur hochsubventionierte feuchte Träume.
Ich kenne kein einziges profitables Projekt im Bereich der Personenbeförderung. Alles hochdefizitär: Stationloses Carsharing (Car2Go, DriveNow und ShareNow waren alles Millionengräber für die Eigner Daimler und BMW, bis die 2022 an Franzosen verkauft haben), Taxi-Apps (alleine Uber hat in den bald 14 Jahren einen ordentlichen zweistelligen Milliardenbetrag durch den Schornstein gejagt), Sammeltaxis wie Moia (= VW) - keiner der fiebrigen Managerträume kam und kommt auch nur in die Nähe einer schwarzen Null.
Die, die sich behaupten:
- ÖPNV: staatlich subventioniert
- Taxi: Selbstausbeutung für Selbstständige (60-Stundenwoche) oder vielfach migrantische Niedriglöhner
- Stationsbasiertes Carsharing: Grüner Kapitalismus ohne große Rendite-Erwartungen
Selbst die Hoffnungen der Konzerne auf Robitaxis ohne den Kostenfaktor FahrerIn wollen nicht gelingen ...
@einfachnurRoland @Life_is @a_watch
Mir könnte eine Kombination aus zwei Wort-Vorschlägen gefallen: Bonzen-Drohne
@clemensg @a_watch als Elter muss ich leider teils widersprechen, wir sind von der Nutzung oft ausgeschlossen, zumindest mit kleinen Kindern. Selbst mit Vorbestellung 24h vorher war es uns (in Berlin!!!) oft nicht möglich, ein Taxi mit geeignetem Kindersitz zu bekommen. Inzwischen ist der kleinste groß genug, dass kurze Strecken auf der (meist integrierten) Sitzerhöhung vertretbar sind. Mit kleinen und v.a. leichten Kindern ist man aber am Arsch.
"Römer"-Kindersitze und Taxis sind oft eine Quelle von Verärgerung. Sitzerhöhungen sind idR kein Thema, sehr wohl aber diese sperrigen großen Kindersitze. Die nehmen im Kofferraum sehr viel Platz weg, sodass andere Kunden mit größerem Gepäck (vierköpfige Familie!) auf der Strecke bleiben würden.
Bedanke dich bitte auch bei den Bundes- und LandesverkehrspolitikerInnen. Eine Kleine Fachkunde für TaxifahrerInnen steht seit zwei Jahren im Gesetz, ist aber bis heute nicht umgesetzt. Ich erwarte/erhoffe, dass der sichere Kindertransport Bestandteil dieser Ausbildung zur Fachkunde wird. Aber wir warten immer noch darauf ...
Weiterhin: In Berlin haben Politik und Verwaltung das Taxigewerbe über Jahrzehnte derart verlottern lassen, dass mich in Berlin nur wenig wundert (Hamburg dagegen ist das genaue Gegenteil, da hätte es z.B. bei Hansa-Taxi garantiert funktioniert - und ich fahre nicht bei Hansa ...).
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Zudem hat in Berlin ein Mann (Hermann Waldner) sämtliche relevanten Taxizentralen aufgekauft, es gibt faktisch nur noch den Wettbewerb zwischen seinen klassischen Taxizentralen sowie den App-Konkurrenten FreeNow und Uber. Bei den beiden letzteren besteht angesichts der Ausbeutungs-Methoden dieser Milliardenkonzerne (hinter FreeNow stehen Daimler und BMW) ein noch stärkerer finanzieller Druck auf die TaxifahrerInnen. Ergebnis: Weniger Service.
Mein konstruktiver Tipp: Recherchiere mal, ob es nicht einen findigen, unabhängigen Taxiunternehmer gibt, der "Kindertaxis" anbietet. Oder suche in Richtung "Großraumtaxis", die haben deutlich mehr Platz für einen Römer.
Wir sitzen hier im Fediverse übrigens an der Programmierung einer Vermittlungssoftware mit klarer Dezentralisisierung und für mehr Qualitäts-Wettbewerb im Taxigewerbe. Wenn Du oder jemand anders die Programmierung dieser Open-Source-Software tatkräftig oder monetär unterstützen will, dann gerne melden. Umso schneller würden wir fertig ...