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#mutter

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Lesetagebuch Kate Zambreno – Mutter (Ein Gemurmel) III

Dieser Umgang mit der Vergangenheit bedeutet die Notwendigkeit einer Transformation. Wir erzählen uns eine Geschichte. Eine Geschichte, die möglicherweise in entscheidenden Punkten von der ursprünglichen Geschichte abweicht, oder wir machen Skulpturen aus der Vergangenheit wie Louise Bourgeois. Wenn wir schreiben, dass wir uns an der Vergangenheit abarbeiten, heißt das, dass wir eine Form suchen, dass wir versuchen, die Vergangenheit so zu formen, dass sie sich tatsächlich verwandelt.

Luce Irigaray: „Falls wir uns weiterhin in der gleichen Sprache sprechen, werden wir die gleiche Geschichte reproduzieren.“

Natürlich ist dieses Zitat weitreichender auszulegen. Aber für mich bedeutet es jetzt und hier, dass ich meine eigene Erzählung schreiben darf, wohl wissend, dass sie abweicht von den Erzählungen anderer, die Figuren derselben Erzählung sind. Vielleicht ist das der Kern dieses Zitates, der Weisheit die in dieser Aussage liegt. In unseren Lebensgeschichten gibt es keine Wahrheit, sondern nur viele verschiedene Wirklichkeiten.

Der nächste Satz, den ich mir angestrichen habe passt zu den vorherigen Überlegungen. Vielleicht ein Zufall, vermutlich aber nur ein Zeichen, dass ich längst etwas auf der Spur bin, von dem ich noch nicht weiß. „Fotografien bilden die Turbulenzen unter der Oberfläche nicht ab.“ Wenn ich diesen Satz jetzt lese, nachdem ich mir Gedanken zu unseren unterschiedlichen Wahrnehmungen und Geschichten und Erinnerungen gemacht habe, kommt es mir vor, als wäre die Fotografie noch einmal eine Übersetzung in ein Bild dessen, was ich mir vorher klar gemacht habe. Wir scheinen alle dasselbe zu sehen, eine Frau, die neben einem kleinen Mädchen auf einem Strandstuhl sitzt, beide haben die Beine übereinander geschlagen, beide lächeln in die Kamera. Die Geschichte die diesem Bild zugrunde liegt ist für jeden Betrachter, der die beiden nicht kennt, ein Geheimnis und selbst für diese zwei Menschen, die zur selben Zeit dort waren und fotografiert wurden, gibt es eine Geschichte für diesen Moment, den die andere nicht kennt. Die Erschütterung wenn ich das Bild heute ansehe, und ich sehe es fast jeden Tag an, denn es liegt auf meinem Schreibtisch, war zu dem Zeitpunkt, als das Foto aufgenommen wurde, noch nicht absehbar.

Majas Vater in aktuellem taz Interview

Majas Vater sagt:"Ich unterstütze Maja so gut ich kann."

Am Wochenende konnten er und andere Angehörige Maja im Gefängniskrankenhaus in Ungarn besuchen.
Seit über einem Monat befindet Maja sich dort im Hungerstreik gegen die unmenschlichen Haftbedingungen und fordert u.a. die Rückverlegung nach Deutschland.

Das Verfassungsgericht hatte am 24.01.2025 die Überstellung von Maja an Ungarn als verfassungswidrig beurteilt.

taz Interview
taz.de/Vater-von-Maja-T-zur-Un

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
bundesverfassungsgericht.de/Sh

David von @RDL hat mich heute zu Majas Situation interviewt:
rdl.de/Maja-Wadephul

#taz#maja#Wadepul

Lesetagebuch Kate Zambreno – Mutter (Ein Gemurmel)

Gestern lag Kate Zambrenos „Mutter (Ein Gemurmel) bereits im Briefkasten. Eigentlich war es mir ja schon beim Coverbild, Femme maison von Bourgeois klar, und die ersten Sätze bestätigen die Vermutung: das ist eines der Bücher, die mir wirklich etwas bedeuten, die in eine Reihe aufgenommen werden mit Anne Carson und Ilse Aichinger, Marguerite Duras und eben Louise Bourgeois. Ein Buch, das mich begleitet wie eine gute Freundin, das mich nährt wie eine Mutter.

Immer wenn ich diese Art Bücher lese, denke ich, dass ich es genauso machen will, dass das jetzt der ultimative Weg ist, um zu schreiben, um schreibend etwas herauszufinden und zu bewältigen. Und immer wieder stelle ich fest: Das ist genau der Weg für diese Autorin, aber ich bin nicht sie.

Zambreno schreibt also von der wunderbaren Louise Bourgeois, von einer der Zellen, die ich vor Jahren hier in der Kunsthalle erleben durfte, damals lebte Louise Bourgeois noch. Diese Nachbildung ihres Elternhauses also, über dem eine Guillotine schwebt, die, wie Bourgeois sagte, „auch für das Bedürfnis nach einer Zerstörung der Vergangenheit durch die Gegenwart“ steht. Sie (also Bourgeois) sagte: „Um wirklich einen Exorzismus zu vollziehen, der mich von der Vergangenheit befreit, muss ich sie rekonstruieren, mich mit ihr auseinandersetzen, sie in eine Statue verwandeln und sie loswerden, indem ich Skulpturen schaffe. Dann kann ich sie vergessen. Ich habe meine Schuld mit der Vergangenheit beglichen und bin befreit.“

Zambreno weiter: „Auf die Frage, weshalb die Umzäunung wie ein Gefängnis aussehe, antwortete sie: „Weil ich eine Gefangene meiner Erinnerungen bin. Ich bin eine Gefangene meiner Erinnerungen, und mein Ziel ist es, sie loszuwerden.“

Und dann nimmt Zambreno das Bild des Hauses, um damit weiter zu machen, um ihre eigene Gefangenschaft zu untersuchen, sie ahmt die Skulptur Bourgeoise schriftlich nach.

Vielleicht ist diese Auseinandersetzung mit der Mutter, mit der eigenen Kindheit, der Vergangenheit eine Art Suche nach dem Urtext, dem eigentlich zu uns gehörenden Text, der überschrieben wurde durch Erziehung und Sozialisation usw.

akiverlag.comKate Zambreno – Book-of-mutter

#lesben #elternschaft #mütter

"Justizministerin Hubig sympathisiert mit einem Vorhaben ihres Ampel-Vorgängers: Zwei Frauen, die ein Kind haben, sollen künftig sofort beide als Mütter eingetragen werden können. Bislang gilt das nur für die Schwangere.":
n-tv.de/politik/Hubig-fuer-Co-

n-tv NACHRICHTEN · Kein Umweg mehr über Adoption: Hubig für Co-Mutterschaft bei lesbischen PaarenBy n-tv NACHRICHTEN
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@dirk_wagner_ unsere Erziehungsarbeit als #mütter wird misogyn zu wenig wert_geschätzt und bleibt immer noch (beitragspflichtig!) unbezahlt. Eine #mütterrente gleicht das nicht annähernd aus. Und während der Verbraucher (…) meistens mehr verdient, als jede Verbraucherin, wird ersterem gern mal steuerliche Erleichterung gegönnt, #frauen gehen oft leer aus, landen 🛬 in altersarmut. Das muss sich ändern. Wenn also gespart werden muss, dann gern woanders, als erneut auf dem Rücken der stillen Leistungsträgerinnen!
Und Strom sparen hilft der Umwelt;-)
#strompreis #mutterrente #carearbeit

Wir haben es echt verdient auszusterben.
Ohne Zweifel!

> In letzter Minute: Polizisten haben in Kleve ein 14 Monate altes Kind aus einem überhitzten Auto gerettet. Für die #Mutter hat der #Vorfall jetzt ein Nachspiel.

> #Kleinkind schweißnass und #apathisch: #Polizei befreit Jungen aus heißem #Auto in Kleve

www1.wdr.de/nachrichten/rheinl

> In letzter Minute: Polizisten retten in Kleve ein 14 Monate altes Kind aus einem überhitzten Auto - die Mutter war einkaufen.

wdr.de · Kleinkind in heißem Auto entdeckt: Klever Polizei schlägt Scheibe einBy Marcus Böhm
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@tagesschau Erstmal bitte das Thema #carearbeit nicht auf die #Mutter abwälzen. Wo ist #MotelPapa? #Reproduktion von #Geschlechterrollen festigen sie weiter. Ja, ich stell mich an. Zu Recht. Denkt mal in der Redaktion nach. Zweitens ziehen viele auch deswegen nicht mehr aus, weil es beinahe unmöglich geworden ist Wohnungen für Student*innen zu finden, weil der #Immobilien #Markt ( absurdes Komzept für sich ) komplett eskaliert und ein #Investition sgut fernab von Gut und Böse geworden ist. Menschen müssen wohnen. #Politik sollte nach steuern und endlich #Mietpreissenkung durchführen. Mit #Subvention für nachhaltige #Renovierung? Es gäb Lösungen für #Klima, #Wirtschaft und #Innovation. Gerne mit stetig steigenden Anforderungen. Wir können uns kein Warten mehr erlauben beim #Klimakollaps.