Ich betrachte elektronische Musik weniger unter tonalen und mehr unter produktionstechnischen Gesichtspunkten. Heisst: Es wird für die 'Herstellung' von Musik(stücken) nicht eine kleinere bis eine größere Gruppe gebraucht (Band bis Orchester), sondern bestenfalls ein Mensch kann so gut und voluminös klingen wie analog nur viele Zusammenspielende.
Die von mir seit den 80ern erhoffte Demokratisierung der Produktionsprozesse durch die elektronischen Produktions-Möglichkeiten ist eingetreten. Allerdings vermisse ich noch eine breitere Welle, dieses auch in voluminösere, orchestrale Sounds zu wandeln, eigentlich kommt da nur etwas aus dem Bereich der Soundtracks. Oder habe ich einfach KünstlerInnen und Projekte übersehen? Gibt es da draußen vielleicht einen elektronischen Beethoven, einen digitalen Tschaikowski oder einen auf Synthesizern arbeitenden Vaughan Williams? Bitte melden, wenn Sie nicht Tomita heißen (denn es geht nicht um das Nachspielen, sondern Neuschaffen).