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Meine Gedanken sind bei den Opfern von . Es sind so verdammt viele und so viele von den Verletzten sind schwerst verletzt.
Zur Verbildlichung: Eine Schwerstverletzung ist so was wie eine Querschnittlähmung oder der Verlust eines Körperteils, Kopf- oder Organverletzung. Fest steht: Das Leben dieser Menschen ist für immer verändert. Bei manchen ist die Lebenserwartung enorm verkürzt, das Leben unglaublich erschwert.
Daran und an die Verstorbenen zu denken, macht mich sehr traurig.

Was mich fast zum verzweifeln bringt ist, dass die politischen "Konsequenzen", die jetzt diskutiert werden, wieder Mal nur stumpf auf Überwachung und Autoritarisierung abziehlen, aber niemand über die Gefahr spricht, die durch rechte Mobilmachung, Lügen und Menschenfeindlichkeit ausgeht. Im Gegenteil: Rechte Narrative profitieren noch. Und niemand setzt dem ansatzweise etwas substantielles entgegen.
Es ist so niederschmetternd. Denn es lässt erahnen, dass wir in Zukunft noch mehr davon erleben werden.

reticuleena Leena Simon

Im Gegenteil: Mittel wie die sind doch der Traum einer rechten Regierung, wenn sie erst Mal die Macht ergriffen hat.

Warum kapieren sie das nicht, dass sie mit ihren Repressionsmaßnahmen alles unsicherer machen und uns noch mehr in Gefahr bringen.
Und die echte Gefahr wird weiterhin ignoriert.

@reticuleena
wie ging der Spruch nochmal? "Es fällt Leuten schwer, etwas zu verstehen, wenn ihr Job davon abhängt, es nicht zu verstehen" oder so... und Faeser könnte sowieso locker im rechten Flügel der CDU sein

@ki Aber warum tut er das? Warum ist nicht eine gute Innenministerin, wer eine freie Gesellschaft auf stabile Beine stellt, den Faschismus bekämpft und friedliches Beisammensein ohne Repression verwirklicht?

@reticuleena
eine faschistoide Grundhaltung ist Einstellungsvoraussetzung beim BMI, befürchte ich inzwischen

@reticuleena @ki Das frage ich mich schon so lange. zB O. Schily: ehem. RAF-Anwaltwird zum schärfsten IM seiner Zeit; N. Faeser: bei Amtsantritt noch so: »Rechtsextremismus unsre größte Bedrohung«, setzt dann die rechtesten, menschenverachtendsten Gesetze d. BRD-Geschichte um, ohne Not! WARUM müssen IM*innen so sein/werden, WOHER kommt der Druck, wer hat sie dermaßen in der Hand?

@egent07 @reticuleena @ki

"Wer hat sie dermaßen in der hand".

Vor jahren wurde das kammergericht gehackt, das höchste gericht des bundeslandes berlin. Dort gibt es daten zu in Berlin lebenden personen, die als zeugen, opfer, täter, justizwachmeister, richter, anwalt in berlin in erscheinung getreten sind.

Möglicherweise hat also ein ausländischer staat seit jahren daten über fahrerfluchten, anschuldigungen des mißbrauchs, von häuslicher gewalt und vielem mehr von berliner aktivisten, diplomaten, personenschützern, verfassungsschützern, staatsekretären, bundesministern, abteilungsleitern und benutzt das zur erpressung. Es würde viel erklären.

Ich habe die aufzählung nicht gegendert, aber denkt es euch dazu.

Gestern gelesen: in Brasilien wurden nach einem länderspiel vier argentinische fußballerinnen verhaftet, weil sie das spiel mit rassistischen bemerkungen und gesten gegen einen farbigen linienrichter gesprengt hatten.

@Life_is @egent07 @ki Auch wenns verlockend ist: Verschwörungsdenken hilft uns nicht weiter. Es ist vielmehr Teil des Problems.

@reticuleena @Life_is @ki Oh je, ich wollte hier auf keinen Fall Verschwörungskram lostreten (ausgerechnet ich!). Mit »in der Hand« meinte ich Strukturen, die offensichtlich so verfestigt sind, dass kein*e IM*innen je versuchen, dagegen an zu kämpfen, selbst wenn sie mal mit entspr. Vorsätzen angetreten sind.

@Life_is @reticuleena @ki »Denkt es euch dazu« heißt: »ich bin so privilegiert, dass mir das Entgendern egal ist.« Und die antiquitierte Zuschreibung »farbig« für Schwarze Menschen heutzutage noch zu verwenden, ist rassistisch.

@egent07 @reticuleena @ki Dazu braucht es keinen Druck, sondern nur zwei sehr offensichtliche Faktoren: Seit Jahrzehnten verfestigte Strukturen und politischer Selbsterhaltungstrieb.

Strukturen: Politisch werden nur die beiden obersten Ebenen in Ministerien ausgewechselt: Minister'innen und Staatssekretär'innen.

Darunter sind die verschiedenen Referate, deren Beamt'innen tw seit Jahrzehnten dort arbeiten. Und die haben bei ihren Vorgänger'innen gelernt und wurden befördert, weil sie deren Arbeit, Ideen und Weltbilder besonders gut fortsetzten. Bis auf Otto Schily war das BMI seit 1982 unter CxU-Hand. Die haben die Top-Positionen besetzt und die Richtungen vorgegeben.

D.h. dass die Leute, die heute der Hausleitung (Min., StSek) die Lagebilder vorlegen, Bedarfe formulieren, Prioritäten setzen, (angeblich) notwendige, mögliche und (angeblich) unmögliche Vorgehensweisen vorschlagen, beurteilen und rechtlich einschätzen, von denjenigen in ihre Positionen gebracht wurden, die in den späten RAF, den 80er und 90er Jahren Innenpolitik gestaltet haben. Diese Leute sind verbeamtet und nicht so einfach zu entfernen oder zu versetzen.

Wenn du jetzt als verantwortliche Person für voraussichtlich maximal vier Jahre an die Spitze gesetzt wirst, kriegst du erstmal die Briefings der Referatsleitungen. Sie werden dir sicherlich erklären, wie wichtig sie sind und wie wenig die Öffentlichkeit über "die wahre Lage" informiert ist. Wenn du mit eigenen Vorstellungen kommst, die nicht mit ihrem Weltbild übereinstimmt, werden sie reichlich Möglichkeiten finden, die zu sabotieren und stattdessen ihre eigene Politik zu befördern.

Es ist fürchterlich einfach, eine so vorübergehende, fachlich unerfahrene Minister'in inkl der mitgebrachten St'Sek' an der Nase herum zu führen, auszubremsen oder richtig auflaufen zu lassen. Das meiste können die einfach aussitzen.

(Beispiele s.u.)

Und wenn du im Tagesgeschäft andauernd mit bestimmten Berichten und Auswertungen konfrontiert wirst, die dir ganz dringliche Massnahmen nahelegen und die verheerendsten Folgen ausmalen, wenn das nicht passiert, dann ist das irgendwann dein Weltbild. Du hast nämlich vor lauter Arbeit kaum Kontakt mit der Realität da draussen, den wirklichen Verhältnissen und den Auswirkungen, die dir nicht berichtet werden.

Politischer Selbsterhaltungstrieb: Wenn irgendetwas passiert oder ein Thema von irgendwo gepusht wird - Hallo Springer-Verlag -, dann musst du als Ministy darauf reagieren. „Kommt mal runter Leute, das ist doch alles nur Panikmache und es wird niemals 100%ige Sicherheit geben“ wäre vielleicht die korrekte Antwort, aber dann bist du in drei Wochen weg vom Fenster. Raus aus Ministerium und weit hinten auf der Liste für neue Ämter. Ausserdem ist jede Aufmerksamkeit eine Gelegenheit, deine persönliche Wichtigkeit zu demonstrieren, mehr Budget zu bekommen, dich zu profilieren, von Presse und Öffentlichkeit gelobt zu werden für deine Tatkraft.

Beispiel 1: Als um 2006 das Nichtrauchyschutzgesetz im Entstehen war, preschte Ulla Schmid als BMG sehr vor mit hohen Ambitionen, was sie bundesrechtlich regeln wollte. Ihr Ministerium liess sie komplett auflaufen, indem es ihr die Information vorenthielt, dass für die meisten Punkte das BMG gar keine Befugnis hat, weil es Landesrecht ist.

Beispiel 2: Nach Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes (SBGG) kamen vom BMI mal wieder sehr enge, gegen den Sinn des Gesetzes gehende Auslegungen und Empfehlungen. Die Nutzung des Gesetzes sollte möglichst eingeschränkt und schwer gemacht werden. Das gab es schon bei der Erstellung des §45b PStG und danach bei dessen Auslegung. Offenbar sind bestimmte Leute in genau der Abteilung im BMI seit Jahren gegen die Rechte von trans, inter und nichtbinären Personen.

Was das mit Personal dort zu tun hat: Die zuständige Abteilungsleiterin wurde erst Anfang 2024 von aussen rein geholt. Vorher war sie Präsidentin eines Landgerichts, spezialisiert auf Verwaltungsrecht, jetzt Leitung der Abteilung für Verfassungsrecht.

Mit anderen Worten: Keine Ahnung von Personenstandsrecht, Hintergründen zum TSG, SBGG oder was „Selbstbestimmung“ da eigentlich bedeuten soll.

Sie hat - meine Interpretation - das erste Rundschreiben unterschrieben, das ihr vom Referat vorgelegt wurde, ohne zu wissen oder zu ahnen, was sie damit anrichtet. Nach heftiger Intervention aus BMJ, BMFSFJ und TIN Organisationen musste sie mit einem reichlich passiv-aggressiven Rundschreiben komplett zurückrudern.

@jaddy @ki @egent07 Danke. Nicht alles davon war mir neu, aber in der Erklärung habe ich daraus definitiv was dazu gelernt.
Erinnert mich an "Yes, Minister".

@reticuleena Was ich vom Katastrophenmanagement auf nem Schiff gelernt hab: Menschen greifen in jeder Situation 1. erstmal nach dem, was sie gelernt haben. und 2. arbeiten das erstmal ab, und denken nicht weiter drüber nach, wenn es damit erledigt werden konnte.
Das Hirn verbraucht ne Menge Energie, und kann so Kalorien sparen.
Es ist eine Illusion, dass wir "vernünftig" alle Möglichkeiten bewerten. Das zu tun, ist ebenfalls eine einstudierte Verhaltensweise, 1/3

@jaddy @ki @egent07

@reticuleena 2/3
zu der man sich routinemäßig zwingen muss, wenn man es gelernt hat.
Wir machen lustige Witze "wenn man nur einen Hammer hat, sieht jedes Problem aus wie ein Nagel",

Sobald eine gewissen Gruppensozialisation dazu kommt, verhalten sich Menschen, wie die Gruppe es erwartet. Und gehen zu dem Erlernten aus No. 1.

@jaddy @ki @egent07

@reticuleena 3/3
Gefolgt von Opportunismus. Wenn die Problem aussieht, wie ein Nagel, man einen Hammer hat (+ schwingen kann) und es "gute" Nebeneffekte für die eigene Bubble gibt:
"Wir könnten die Forderung durchsetzen" (dem Baby den Schnuller zu geben, wenn Hunger), auch wenn diese das eigentliche Problem nicht löst.

Habe ich zu Magdeburg hier auch als Friendly Fire gesehen: Fahrradbubble: lasst uns schnell Autos in Innenstädten verbieten, jetzt hört uns jemand zu!

@jaddy @ki @egent07

@egent07
Ich hab natürlich keine detaillierte Hypothese, aber vermute sehr, dass starker institutioneller Druck dahintersteckt: Eine Rolle kommt mit Erwartungen, mit Maßstäben dafür, ob sie gut ausgefüllt wird, mit Sachen, die der inhabenden Person das alltägliche Leben leichter oder schwieriger machen können.

Wie immer das alltägliche Leben an der Spitze eines Ministeriums aussieht, da ist sicjer enormer Druck, und Sachen, die kluge Inhaber*innen nicht öffentlich sagen.

@reticuleena @ki

@egent07

Im Innenministerium liegen sicherlich oft irgendwelche Berichte über mögliche Bedrohungen vor, dank der vielen verdachtsbasierten oder -freien Spitzelei heutzutage.
Wenn da dann schwammige Hinweise stehen, dass irgendwelche Leute <schlimmes> tun könnten:Was tun? Wenn tatsächlich was passiert und Du nix getan hast, sieht das richtig schlecht aus. Also vielleicht nur ein ganz klein bißchen an der Verfassung kratzen? Nur das eine Mal?
@reticuleena @ki

@egent07
...und je mehr bedenkliche Überwachung desto größer der Druck, etwas zu unternehmen, und vor allem noch mehr Daten zu sammeln. Die helfen in erster Linie, aber in zweiter Linie untergraben sie das Vertrauen des Staats in die Bevölkerung und das der Bevölkerung in den Staat.
Wir haben leider kein Ministerium, dessen Aufgabe es ist, diesem Mechanismus gegenzuhalten, und auch das Verfassungsgericht kann den Prozess nur dämpfen und verlangsamen, aber nicht umkehren.
@reticuleena @ki

@ki der ging so:
„Es fällt schwer einen Irrtum einzugestehen, wenn der eigene Wohlstand davon abhängt daran zu glauben.“

Die Metamorphosen die jede*r IM durchläuft sind schon interessant. Da steckt ein gewisser Mechanismus dahinter das wurde mal in einem Podcast besprochen weiß aber leider nicht mehr in welchem.
Es geht im Groben darum, dass seitens der Sicherheitsbehörden ein krasses Bild gezeichnet wird und man nicht in der Verantwortung stehen möchte, wenn etwas passiert.

@reticuleena

@reticuleena ganz einfach:

  • WEIL DIE DAS SO WOLLEN!

Wer seit #Zensursula weiterhin glaubt dass die Leute die #Massenüberwachung und #Vorratsdatenspeicherung fordern keine #Verfassungsverräter, #Polizeistaat|s- und #Überwachungsstaat|s-Fetischisten sind, ist gemeingefährlich naiv.

Anders ist dies nicht erklärbar...