Neulich morgens war ich für den Weg zum Campus etwas spät dran und erhielt den Rat, dann anstatt des Fahrrads doch das Auto zu nehmen. Ich blieb beim Fahrrad, trat kräftig in die Pedale, war nach rekordverdächtiger Zeit im Ziel und nach weiteren 4 Minuten noch mehr als pünklich im Hörsaal.
Es ergab sich zwischenzeitlich die Gelegenheit, aus anderem Anlass nebenbei diese Strecke mit dem Auto abzumessen. In der Zeitspanne, in der ich unter eiligem Fahrradeinsatz den Hörsaal erreicht hatte, wäre ich mit dem Auto noch nicht einmal im bestplatzierten Parkhaus gewesen. Hätte dort dann noch keinen Stellplatz gefunden gehabt. Wäre von dort noch nicht zu Fuß zum Hörsaal gelangt (weitere ~6 Minuten).
Ja, das kann man nicht verallgemeinern. Genauso wenig wie die Situation des ÖPNV-verschmähten Geburtshelfers auf dem Land oder der täglich deutschlandweit tätigen Rennpferdegestütbesitzerin …
Es gibt aber eben einfach zahlreiche Konstellationen, bei denen sich das undifferenziert verinnerlichte Klischee, dass das Auto immer die schnellste Variante zur Wegebewältigung sei, wirklich mal ganz gepflegt vom Acker machen sollte …