1/ Der @poetaster
hat mich auf das Buch „Die Fremden“ von Landolf Scherzer hingewiesen. Das ist ein sehr interessantes Zeitdokument mit Interviews zu Vertragsarbeiter*innen von allen möglichen Menschen. An vielen Stellen muss man schlucken. Aber eine Sache habe ich da gefunden, die ich nicht erwartet hätte: ein Bericht über Tomas Setou und seine Erfahrungen in #Vachdorf als Postbote.
Was Scherzer da beschreibt, ist genau das, was ich immer wieder kritisiere. Gerade aktuell auch mit Guido Kühn. Die Berichterstattung in den Medien war/ist tendenziös. Selbst meine geliebte @tazgetroete, die ich seit 1990 abonniert habe, seit 1994 zum politischen Preis, erfindet Dinge, um den #Osten noch ein bisschen gruseliger zu machen.
In dem Buch ist genau beschrieben, wie die Sache hochkochte. Sommerloch, Lokalzeitung, dpa und dann die ganze Welt auf ein Dorf.
Als dann einige Zeit später die #Post Tomas Setou feuerte, nicht weil er schlecht gearbeitet hätte, sondern weil er schwarz war und manche Menschen im Land rassistisch, war das Medieninteresse erloschen. Obwohl er sich an die Medien wandte, hat niemand darüber berichtet. Die Message war: „Dorf mit Nazis im Osten“.
„Rassistischer bundesweiter, staatlicher Arbeitgeber“ war dann keine Nachricht mehr wert.
Kann jemand verstehen, wo das Wort #Lügenpresse herkommt?