digitalcourage.social is one of the many independent Mastodon servers you can use to participate in the fediverse.
Diese Instanz wird betrieben von Digitalcourage e.V. für die Allgemeinheit. Damit wir das nachhaltig tun können, erheben wir einen jährlichen Vorausbeitrag von 1€/Monat per SEPA-Lastschrifteinzug.

Server stats:

815
active users

#markussoder

3 posts2 participants0 posts today
Continued thread

Also bricht man bei Paulaner rückgratlos ein.

"Die Paulaner Brauerei und die Schörghuber Gruppe bedanken sich
herzlich bei Maximilian Schafroth, der seit 2019 die Fastenrede in
seiner ganz eigenen Art interpretiert und gestaltet hat. ..."

Lesarten von Science Fiction: Die dunkle Seite der Macht

Vor­be­mer­kung: ich habe die­sen Text größ­ten­teils bereits im April geschrie­ben – inzwi­schen hat sich das Ver­hält­nis zwi­schen Musk und Trump deut­lich ver­än­dert. Die Aus­sa­gen unten schei­nen mir aber wei­ter­hin Gül­tig­keit zu behalten …

Wie poli­tisch sind Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy? Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler haben die­se Fra­ge ganz unter­schied­lich beant­wor­tet. Es gibt Wer­ke, die mit einer poli­ti­schen Agen­da geschrie­ben wur­den. Manch­mal ist das sehr sicht­bar, etwa wenn Dys­to­pien als War­nung geschrie­ben wer­den (Mar­gret Atwoods Handmaid’s Tale, um ein sehr aktu­el­les Bei­spiel zu nen­nen). Oder wenn Uto­pien zei­gen, dass es auch anders gehen kann – eini­ge der Roma­ne von Ursu­la K. Le Guin oder Kim Stan­ley Robin­son etwa; wer möch­te kann hier auch Star Trek ein­rei­hen.1 Dane­ben gibt es Autorin­nen und Autoren, die eine poli­ti­sche Agen­da haben, die aber weni­ger klar zu benen­nen ist – ein huma­nis­ti­scher Grund­ton bei John Scal­zi, eine liber­tä­re Fär­bung bei Robert Hein­lein, kon­ser­va­ti­ve Ein­spreng­sel bei Isaac Asi­mov. Und schließ­lich gibt es Wer­ke, die eigent­lich Mani­fes­te sind – Atlas Shrug­ged von Ayn Rand auf der rech­ten Sei­te, das eine oder ande­re Solar­punk-Buch und vie­le der Wer­ke von Cory Doc­to­row im pro­gres­si­ve­ren Spek­trum fal­len mir hier ein.

Wechselwirkungen zwischen Science Fiction und Gesellschaft

Hin­ter die­ser Fra­ge steckt die Idee, dass es eine Wech­sel­wir­kung zwi­schen SF und unse­rer Gesell­schaft gibt. Dass die Aus­ein­an­der­set­zun­gen und gro­ßen Fra­gen des jewei­li­gen Zeit­geists sich in SF- (und Fantasy-)Werken wie­der­fin­den, ver­wun­dert nicht. Stär­ker als ande­ren Gen­res ist Sci­ence Fic­tion mit der Erwar­tung ver­bun­den, dass umge­kehrt auch das Gen­re Ein­fluss auf die Gesell­schaft nimmt.2

Am offen­sicht­lichs­ten ist das beim Blick auf Tech­no­lo­gien. Arthur C. Clar­ke hat den Satel­li­ten erfun­den, Wil­liam Gib­son den Cyber­space, und John Brun­ner Inter­net­vi­ren – so jeden­falls die popu­lä­re Sicht der Din­ge. Und natür­lich lesen Inge­nieu­rin­nen und Inge­nieu­re Sci­ence Fic­tion und las­sen sich davon beein­flus­sen. Im Detail ist es etwas kom­pli­zier­ter. Dass es hier eine Wech­sel­wir­kung gibt, erscheint jedoch min­des­tens plau­si­bel.3

Wie sieht es nun mit poli­ti­schen Ideen aus? Nimmt Sci­ence Fic­tion einen Ein­fluss auf die Poli­tik, auf das gesell­schaft­li­che Zusammenleben?

Stär­ker noch als beim Blick auf Tech­no­lo­gien rückt nun der Leser oder die Lese­rin ins Blick­feld. Denn wie ein Werk gele­sen wird, was wahr­ge­nom­men und was gefil­tert wird – das hat nicht nur mit der Inten­ti­on des Autors oder der Autorin zu tun, son­dern eben auch damit, wer es aus was für einer Vor­prä­gung her­aus wie liest.

So dürf­te der baye­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder der bekann­tes­te Star-Trek-Fan in der deut­schen Poli­tik sein. Sieht er Star Trek als Uto­pie einer post­ka­pi­ta­lis­ti­schen Gesell­schaft, oder sind es eher die Aben­teu­er im Welt­raum, tak­ti­sche Über­le­gun­gen und Pha­ser-Hand­ge­men­ge, die ihn begeis­tern? Auch wenn er sich mei­nes Wis­sen nicht dazu geäu­ßert hat, scheint er eher Cap­tain Kirk als Cap­tain Picard zum Vor­bild zu haben.4 Gleich­zei­tig lässt sich Söders Poli­tik eine gewis­se Tech­nik­be­geis­te­rung nicht abspre­chen – von der baye­ri­schen Raum­fahrt-Initia­ti­ve „Bava­ria One“ bis zur etwas groß­spu­ri­gen For­de­rung, der ers­te Fusi­ons­re­ak­tor welt­weit müs­se in Deutsch­land – lies: in Bay­ern – ent­ste­hen, fin­det sich da eini­ges. Viel­leicht ist das Star Trek zu verdanken.

Ministerpräsidentin Meloni – als Hobbit?

Die­se Inter­pre­ta­ti­ons­of­fen­heit teilt Star Trek mit ande­ren gro­ßen Wer­ken. Düs­te­rer wird es, wenn wir uns die Fan­ta­sy-Sozia­li­sa­ti­on der ita­lie­ni­schen Minis­ter­prä­si­den­tin Gior­gia Melo­ni von den post­fa­schis­ti­schen Fratel­li d’Italia anschau­en. Ihr Fix­punkt: J.R.R. Tol­ki­en und der Herr der Rin­ge.5

Eine rechts­extre­me Inter­pre­ta­ti­on von Tol­ki­ens Werk? Waren es nicht gera­de die Welt­krie­ge, die Tol­ki­en beein­fluss­ten – mit Schlach­ten, die über den beschau­li­chen All­tag hin­weg bra­chen, gelenkt von der Inkar­na­ti­on des Bösen, in einer Schat­ten­welt mit Ork-Armeen, die Gräu­el­ta­ten aller Art voll­brach­ten? Es liegt nahe, in Mit­tel­er­de Anspie­lun­gen auf die Krie­ge und ins­be­son­de­re auf die Ver­bre­chen der Nazis zu fin­den. Tol­ki­en selbst hat dies aller­dings genau­so wie anti­kom­mu­nis­ti­sche Inter­pre­ta­tio­nen (Sau­ron = Sta­lin) immer bestrit­ten.6 Gleich­zei­tig ver­ach­te­te Tol­ki­en wohl Hit­ler samt Ras­sen­leh­re und Anti­se­mi­tis­mus und distan­zier­te sich von „nor­di­schen“ Inter­pre­ta­tio­nen von Mit­tel­er­de. Der Herr der Ringe war für ihn kei­ne poli­ti­sche Alle­go­rie, son­dern ein für sich ste­hen­des Fan­ta­sy-Epos.7

Zugleich war Tol­ki­en sicher­lich kein Lin­ker. Er scheint von Demo­kra­tie und ande­ren pro­gres­si­ven Errun­gen­schaf­ten nicht viel gehal­ten zu haben. Dage­gen moch­te er sich mit häss­li­chen, moder­nen Din­gen wie Fabri­ken ganz und gar nicht anfreun­den. Fro­dos Visio­nen über das Ende des Auen­lands mit abge­holz­ten Bäu­men und rau­chen­den Schlo­ten sind durch­aus in die­sem Sin­ne ver­steh­bar, wie über­haupt das so homo­ge­ne Auen­land mit Gär­ten, zwei­tem Früh­stück und einer gro­ßen Abnei­gung all dem gegen­über, was außer­halb pas­siert, eine bie­der­mei­er­lich-nost­al­gi­sche Inter­pre­ta­ti­on nahe­legt. Und ein güti­ger König mit hei­len­den Hän­den wacht, ohne sich einzumischen.

Zurück zu Melo­ni: Ange­feu­ert durch ein Vor­wort, das den Herrn der Rin­ge zu einem Werk sti­li­sier­te, das als Boll­werk gegen die Moder­ne zu ver­ste­hen war – ein Werk für die Nati­on, ein Werk, in dem heroi­sche Män­ner hel­den­haf­te Taten voll­brach­ten –, ergab sich im Ita­li­en der 1970er Jah­re wohl eine Ver­bin­dung zwi­schen (Post-)Faschismus und Tol­ki­en-Rezep­ti­on.8 Wäh­rend in Deutsch­land die grü­nen Taschen­buch­bän­de des Herrn der Rin­ge in den Rega­len stu­den­ti­scher WGs auf­tauch­ten, begab sich die Jugend der faschis­ti­schen MSI in Hob­bit-Lager, besang dort die Ring­ge­mein­schaft und das mytho­lo­gi­sier­te heid­ni­sche Erbe Euro­pas. Das sind die Wur­zeln von Melo­nis Tolkien-Begeisterung.

Ob und wie sich die­se Tol­ki­en-Inter­pre­ta­ti­on heu­te in der Poli­tik der Rechts­extre­men in Ita­li­en wie­der­fin­det, kann ich nicht beur­tei­len. Wohl aber ver­wen­det Melo­ni Ver­satz­stü­cke aus dem Herrn der Rin­ge in Reden und State­ments, wenn sie etwa den Kampf gegen die Ring­geis­ter mit dem Kampf gegen eine „inter­na­tio­na­len Finanz­eli­te“ gleich­setzt. Ich bin mir sicher, dass Tol­ki­en die­se Aneig­nung ver­ab­scheut hätte.

Elon Musk spielt Tony Stark

Der Herr der Rin­ge fin­det sich auch auf der ande­ren Sei­te des Atlan­tiks. Ob Pay­pal-Inves­tor Thiel sich selbst auf der dunk­len Sei­te ver­or­tet, wenn er sei­ne Daten­ana­ly­se- und Über­wa­chungs­fir­ma Palan­tir nennt, nach den von Sau­ron in Besitz genom­me­nen „sehen­den Stei­nen”?9 Auch Mithril und Lem­bas muss­ten schon für Thiel-Fir­men­na­men her­hal­ten. Es gibt auch ande­re Deu­tungs­mög­lich­kei­ten – so ist Thiels Ven­ture-Capi­tal-Fir­ma nach den fast gott­glei­chen Valar benannt.10 Sieht er sich selbst als Valar, der schöp­fend die Erde für die Ankunft der Men­schen vorbereitet?

Elon Musk bezeich­net sich selbst als Sci­ence-Fic­tion-Fan. Er ver­weist auf Isaac Asi­movs Foun­da­ti­on – und glaubt, dass er mit SpaceX etc. der­je­ni­gen sein kann, der das zer­brö­seln­de Impe­ri­um über die dunk­le Nacht der Jahr­tau­sen­de ret­ten muss. Er lässt sich amü­siert mit Tony Stark aus dem Mar­vel-Uni­ver­sum ver­glei­chen.11

Iain M. Banks Cul­tu­re-Serie fin­det bei Musk eben­falls gro­ßen Zuspruch. So sind wohl zwei der Schif­fe, die SpaceX-Rake­ten auf­fan­gen, nach den kon­ti­nent­gro­ßen intel­li­gen­ten Raum­schif­fen in Banks Play­er of Games benannt. In Banks Cul­tu­re sind ver­kör­per­te künst­li­che Intel­li­gen­zen die eigent­li­chen Haupt­per­so­nen – sei­en es Droh­nen oder die erwähn­ten rie­si­gen Raum­schif­fe und Orbi­ta­le. Men­schen12 kom­men vor, leben im Luxus und haben jede Men­ge Frei­hei­ten, weil die Cul­tu­re kei­ne Knapp­heit kennt. Doch Akteu­re ihres eige­nen Schick­sals sind sie – nur bedingt. Viel­leicht eher so etwas wie gedul­de­te, manch­mal auch gelieb­te Haus­tie­re der uner­mess­lich gro­ßen Maschinenintelligenzen.

Eine sol­che Gesell­schaft scheint etwas zu sein, das Musk erstre­bens­wert fin­det. Die Cul­tu­re-Bücher las­sen sich auch ganz anders inter­pre­tie­ren. Er aber sieht die­se Inter­pre­ta­ti­on als Vor­bild. Des­we­gen sein Invest­ment in Künst­li­che Intel­li­genz und in Gehirn­in­ter­faces. So liest sich jeden­falls ein Bericht aus dem Jahr 2020.13

Mög­li­cher­wei­se steckt bei Musk mehr dahin­ter als nur Prä­gung durch Sci­ence-Fic­tion-Lek­tü­re. In den letz­ten Mona­ten tauch­ten eini­ge Berich­te auf, die sich um Musks Groß­va­ter han­deln – Joshua Hal­de­man – und des­sen Bezü­ge zu „Tech­no­cra­cy, Inc.“.14 Hal­de­man wan­der­te, nach­dem er dort sei­ne poli­ti­sche Visi­on nicht umset­zen konn­te, aus Kana­da nach Süd­afri­ka aus. Poli­ti­sche Visi­on? Tech­no­cra­cy setz­te sich seit den 1930er Jah­ren für eine „tech­no­kra­ti­sche“ Exper­ten­re­gie­rung ein, mit Ideen wie der, Geld durch Ener­gie als Wert­sys­tem zu erset­zen, groß­flä­chig „social engi­nee­ring“ zu betrei­ben und die am Hori­zont auf­tau­chen­den Com­pu­ter zur Steue­rung des „gesell­schaft­li­chen Mecha­nis­mus“ zu ver­wen­den. Eini­ges davon klingt danach, als wür­de die eine oder ande­re die­ser Ideen bei Musk ihre Auf­er­ste­hung fei­ern können.

Und all die Befürch­tun­gen und Debat­ten rund um die mög­li­che / wahr­schein­li­che / erhoff­te / zu befürch­ten­de / nicht mög­li­che Erschaf­fung einer „AGI“, einer „arti­fi­cal gene­ral intel­li­gence“, bekom­men vor dem Hin­ter­grund von Asi­mov (der ja nicht nur die Foun­da­ti­on geschrie­ben hat, son­dern auch aus drei ein­fa­chen Robo­ter­ge­set­zen dicke Sto­ry-Bän­de ent­wi­ckelt hat) und Banks eine neue Rich­tung. Hier sehnt sich einer nach güti­gen Robo­ter-Göt­tern, die der Mensch­heit – Stich­wort Long­ter­mism – in fer­ner, fer­ner Zukunft dazu ver­hel­fen, in einem galak­ti­schen Impe­ri­um dem Müßig­gang frö­nen zu kön­nen. Wenn das dazu führt, dass Men­schen jetzt lei­den – sei’s drum, das fer­ne Ziel lockt, der böse AI-Basi­lisk15 droht, und des­we­gen muss jetzt in Iron-Man-Tech­no­lo­gie inves­tiert wer­den, als gäbe es kein Morgen.

Oder, um Alex Blech­mans inzwi­schen klas­sisch gewor­de­nes Meme zu zitie­ren:16

„At long last, we have crea­ted the Tor­ment Nexus from clas­sic Sci-Fi novel ‘Don’t crea­te the Tor­ment Nexus’.“

Und da sind wir nun. 

Für eine progressive Lesart von Science Fiction

Die­ser etwas düs­te­re Blick auf die Rezep­ti­on von Sci­ence Fic­tion soll­te nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass Sci­ence Fic­tion – und zwar auch jen­seits der ein­gangs genann­ten expli­zit pro­gres­siv-uto­pisch gemein­ten Tex­te – eben auch anders gele­sen wer­den kann. Zuge­spitzt gesagt geht es um die Fra­ge der Deu­tungs­ho­heit: Wer setzt sich kul­tu­rell durch, wel­che Les­art ist die domi­nie­ren­de? Star Trek - als Main­stream­m­e­di­um, das durch­aus auch in Tages­zei­tun­gen bespro­chen wird – oder die Cul­tu­re kön­nen im Gewand der Unter­hal­tung genau­so post-kapi­ta­lis­ti­sche Zukünf­te eröffnen. 

Wer das unter­stüt­zen möch­te, darf sich dann nicht die Fal­le locken las­sen, Sci­ence Fic­tion als blo­ßes Enter­tain­ment miss­zu­ver­ste­hen. Wenn Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy eine gesell­schaft­li­che Rol­le haben, dann die, Denk­räu­me zu ver­grö­ßen. Lite­ra­ri­sche Tex­te, die alter­na­ti­ve Mög­lich­kei­ten durch­spie­len, ande­re Ent­wick­lungs­pfa­de durch­den­ken und noch nicht Sei­en­des in den kul­tu­rel­len Raum einer Gesell­schaft ein­spie­len, kön­nen dabei hel­fen, tat­säch­li­che Alter­na­ti­ven denk­bar und dann Rea­li­tät wer­den zu las­sen. Des­we­gen ist Sci­ence Fic­tion für mich politisch. 

Fußnoten

  1. 1. Vgl. K.-U. Hellmann/A. Klein, „Unend­li­che Wei­ten …“ Star Trek zwi­schen Uto­pie und Unter­hal­tung, Fischer 1997 sowie T. Bewer­nitz, What would Picard do? Star Trek als Social Fic­tion, Unrast 2025. ↩︎
  2. 2. Vgl. hier­zu auch W. Jost, „Der Zeit­geist lässt grü­ßen“, Andro­me­da Nach­rich­ten 288, S. 10 ff. – Jost arbei­tet in die­sem Text die Aus­ein­an­der­set­zung in den 1970er Jah­ren dar­über auf, wie poli­tisch das Sci­ence-Fic­tion-Fan­dom sein soll­te. ↩︎
  3. 3. Vgl. „Wenn aus Fik­ti­on Rea­li­tät wird“, 13.04.2018, https://www.heise.de/hintergrund/Wenn-aus-Fiktion-Realitaet-wird-4017644.html ↩︎
  4. 4. K. Elger, R. Pfis­ter, „Stre­ber trifft Rau­bein“, Spie­gel 1/2010. Dem­nach hing in Söders Amts­zim­mer eine Kari­ka­tur, die ihn als James T. Kirk zeigt, der in die baye­ri­sche Staats­kanz­lei gebeamt wird. ↩︎
  5. 5. F. Polis­ti­na, „Tol­ki­en-Aus­stel­lung in Rom. Das Nichts, das sind die ande­ren“, taz, 2.12.2023, vgl. https://taz.de/Tolkien-Ausstellung-in-Rom/!5975512/; H. Roberts, Insi­de Gior­gia Meloni’s Hob­bit fan­ta­sy world, Poli­ti­co, 10.11.2023, https://www.politico.eu/article/inside-giorgia-meloni-hobbit-fantasy-world-lord-of-the-rings-fratelli-italia-brothers-italy-politics/ ↩︎
  6. 6. Vgl. M. Hoff­mann, „Par­al­le­len zwi­schen Tol­ki­ens Leben und Mit­tel­er­de“, https://www.tolkienwelt.de/jrr_tolkien/parallelen.html; „Tolkien’s Pol­ti­cal Views“, The Tol­ki­en Forum, 2017, https://thetolkien.forum/threads/tolkiens-political-views.23245/ und die dort auf­ge­führ­ten Zita­te.  ↩︎
  7. 7. Vgl. die Aus­füh­run­gen zur Bedeu­tung von Fan­ta­sy in J.R.R. Tol­ki­en, „On Fairy-Sto­ries“, in Tree and Leaf, New York 1964. ↩︎
  8. 8. Polis­ti­na, s.o. ↩︎
  9. 9. Vgl. Wiki­pe­dia-Ein­trag „Palan­tir Tech­no­lo­gies“, https://de.wikipedia.org/wiki/Palantir_Technologies. ↩︎
  10. 10. Vgl. D. Wex­ner, “The hid­den logic of Peter Thiel’s “Lord of the Rings”-inspired com­pa­ny names”, Quartz, 4.8.2018, https://qz.com/1346926/the-hidden-logic-of-peter-thiels-lord-of-the-rings-inspired-company-names ↩︎
  11. 11. R. Car­roll, “Elon Musk’s mis­si­on to Mars”, The Guar­di­an, 17.07.2013, https://www.theguardian.com/technology/2013/jul/17/elon-musk-mission-mars-spacex ↩︎
  12. 12. Kor­rek­ter­wei­se: kei­ne Men­schen, son­dern men­schen­ähn­li­che Bewohner*innen einer vie­le tau­send Jah­re zurück­lie­gen­den galak­ti­schen Zivi­li­sa­ti­on, vgl. Iain M. Banks, A Few Notes on the Cul­tu­re, 1994, http://www.vavatch.co.uk/books/banks/cultnote.htm . ↩︎
  13. 13. T.A. Pranto,“Culture: The sci-fi series that shaped Elon Musk’s ide­as”, The Busi­ness Stan­dard, 10.11.2020, https://www.tbsnews.net/feature/panorama/culture-sci-fi-series-shaped-elon-musks-ideas-133537 ↩︎
  14. 14. J. Hilt­scher, „Elon Musk und das Erbe der Tech­no­kra­ten“, Golem, 12.09.2024, https://www.golem.de/news/technocracy-inc-elon-musk-und-das-erbe-der-technokraten-2409–188232.html ↩︎
  15. 15. Vgl. Wiki­pe­dia-Ein­trag „Rokos Basi­lisk“, https://de.wikipedia.org/wiki/Rokos_Basilisk ↩︎
  16. 16. https://knowyourmeme.com/photos/2386534-torment-nexus (Twit­ter, 2021) ↩︎
MIT Technology ReviewWenn aus Fiktion Realität wirdIdeen aus Science-Fiction-Geschichten haben schon früher oft für Inspiration gesorgt und wurden in der Praxis umgesetzt. Neuerdings scheinen sich Forscher in ihrer Arbeit noch intensiver dafür zu interessieren.

Rufmord mit Merz/Söderhilfe

Professorin Brosius-Gersdorf ist kein Einzelfall der gezielten Denunziation. Rechte Netzwerke, selbsternannte “Lebensschützer”, die mit dem geborenen Leben um so rücksichtsloser und faschistoid umgehen, planten offensichtlich seit Monaten ihr Vorgehen, um eine liberale Verfassungsrichterin zu diffamieren und so ihre Wahl zu verhindern. Die Schablone dafür lieferte das Vorgehen durchgeknallter Evangelikaler im US-“Bible Belt”. Wie infam und zielgerichtet die rechten Hetzer dabei vorgingen, hat System und die TAZ heute aufgedeckt.

Rufmord mit System

Unter anderem berichtet die TAZ, dass eine Petition auf CitizenGo gestern etwa 146.000 Unterschriften gegen Brosius-Gerstorf gesammelt hatte. 37.000 E-Mails, so die Organisation 1000plus, seien an Unions­abgeordnete versandt worden. Schon jubelte deren Vorsitzender Kristijan Aufiero, nachdem die Wahl der RichterInnen am Freitag abgesagt wurde und behauptete, wahrheitswidrig, die Unionsfraktion habe angekündigt, Brosius-Gersdorf nicht zu wählen. Der Mann, der u.a. als Sachverständiger für die AfD feierte einen “großen Sie für den Lebensschutz die nächsten 12 Jahre”.  Aufiero war im Februar als Sachverständiger für die AfD bei einer Anhörung im Rechtsausschuss zu Schwangerschaftsabbrüchen geladen.  Ultrakonservative, selbsternannte “ChristInnen”, die mit der extremen Rechten paktieren,  arbeiten seit Jahren an einem Rollback von Frauenrechten und Rechten von LGBTIQ in Europa.

CDU/CSU rückt nach rechts und leistet Verleumdungen vorschub

Die scheinbar “ruhige” Reaktion der CDU/CSU auf die Schmierenkampagne der scheinchristilichen Rechtsextremisten ist in Wirklichkeit ein Zeitspiel, um der rechten Kampagne noch mehr Gelegenheit zu verschaffen, um noch mehr Lügen, Erfindungen mit einer inszenierten Schmutzkampagne in die Welt zu setzen, um die Kandidatin weiter zu zermürben, indirekt das Ansehen des Bundesverfassungsgerichts zu beschädigen und zu zeigen, dass weder die nötige Zweidrittelmehrheiten bei der Wahl, noch die geänderten Passagen des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes den Erfolg rechter Hetze verhindern können, solange die CDU/CSU davor kapituliert. Und das haben Spahn und Merz bereits getan und Söder unterstützt das. Mit jedem Tag, der vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Frauke Brosius-Gersdorf gewählt wird und diese inszenierte Intrige unbeschadet übersteht.

Paradebeispiel für die Zukunft

Je mehr Details der schmierenkomödianten Kampagne ans Licht kommen, desto weniger wird die gespielte Anhnungslosigkeit Jens Spahns glaubwürdig. Denn  der wie Julia Klöckner in rechten CDU-Kreisen gut vernetzte Spahn kann sich kaum ernsthaft darauf berufen, von der Hetze in rechten Netzwerken und auf Internetseiten der Lebensschützer nichts bemerkt zu haben.  Sich auf Unwissen und Unfähigkeit zurückzuziehen, ist für ihn keine auch nur im Mindestmaß glaubwürdige Erklärung. War doch die ganze Angelegenheit für ihn letztlich ohne politisches Risiko. Da er wegen der Maskenaffaire ohnehin unter Druck steht, war der kleine “Unfall” erklärbar und brachte ausschließlich SPD, Grüne und Linke auf die Palme. Die werden sich zwangsläufig über die Sommerpause beruhigen, zumal die Mehrheit der konservativen, antifeministischen  Journalist:innen in Berlin keinerlei Neigung zeigt, die Ungeheuerlichkeit dieser Intrige gegen eine liberale Juristin in ihrer Dimension angemessen zu hinterfragen und zu würdigen.

Das heimliche Schleichen zur Schwarz-Braunen Koalition

Spahns innerfraktionelle Rechtsausleger, die vermutlich auch für die fehlenden Stimmen in Merz’ erstem Wahlgang verantwortlich sind, wird der Fall dagegen hoch erfreuen und ihm bei diesen einen “Stein im Brett” verschaffen. Gleichzeitig ist die vergeigte Richter:innenwahl die Blaupause für AfD und rechte CDU/CSU, wie in vielen anderen zukünftigen Personalfragen oder Gesetzen die schwarz -rote Koalition von Rechtsextremisten mit Erfolg unter Druck gesetzt werden kann.  Die CDU/CSU, das muss jetzt den letzten Demokrat:innen klar werden, ist kein sicherer Partner der Demokratie mehr. Die “Brandmauer” wird nicht von oben eingerissen, sie wird unterirdisch ausgehöhlt. Und Merz wird, wenn er so weitermacht, die AfD nicht nur verdoppelt haben, sondern kann sich schon einmal darauf einrichten, von ihr demnächst überflügelt zu werden.

 

ALL COPS ARE… – Jette!

Na klar, „ACAB – All Cops Are Bastards“ sieht fett aus auf dem Pulli. Ein Statement, das ballert, das polarisiert, das knallt. Und natürlich: Jette Nietzard (nein, auf Instagram verlinke ich nicht!), Sprecherin der Jungen Grünen, zieht das Teil an – und die Partei bekommt Schnappatmung wie Markus Söder. Am liebsten würden einige Jette gleich zu den Linken rüberschieben. Die täten sie wohl gerne nehmen, denke ich.

NexxtPressALL COPS ARE… - Jette!Na klar, „ACAB – All Cops Are Bastards“ sieht fett aus auf dem Pulli. Ein Statement, das ballert, das polarisiert, das knallt. Und natürlich: Jette Nietzard (nein, auf Instagram verlinke ich nicht!)…

Aus dem Artikel „Das will die Regierung bis zur Sommerpause angehen“ in Der Spiegel
Investitionen
Die Parteien halten fest, dass Investieren einfacher, schneller und unbürokratischer werden solle. Dafür sollen »bis zum Sommer« Überarbeitungen beim Planungs-, Bau-, Umwelt-, Vergabe- und Verfahrensrechts auf den Weg kommen – von Beschaffungen für die Bundeswehr über den Ausbau erneuerbarer Energien und Beurkundungen bei Notaren bis zu Düngeregeln in der Landwirtschaft.
Danke! So ist es richtig! Umweltthemen und erneuerbare Energien sind zwei der wichtigsten Facetten, um unser Land lebensfreundlich für kommende Generationen zu machen! Und je früher wir damit anfangen, desto besser!
Danke an @derspiegel_de für diesen Bericht!

Die #AfD ist eine Gefahr für Deutschland und gehört verboten, wie wir euch heute an Beispielen von Jürgen Alenberg zeigen! #AfDVerbot

#MarkusSöder, Sie sind auch zu sehen. Sie sitzen u.a. mit #JensSpahn auf der Anklagebank! (Slide 3)

#LautGegenNazis #NiemalsAfD #Hannover
#WirSindDieBrandmauer #GemeinsamGegenHass #DieInsider

Hinweise und Infos:

Die mglw. strafrechtlich relevanten Kommentare wurden von uns angezeigt!

Mehr gibt es noch auf Facebook (dieinsider) und Instagram (die.insider).

You may laugh at POTUS using the whitehouse account to post ouright ridiculous StarWars-related content. But we Germans have our very own full-time idiot #markussoder posting BS Star Wars content in which at least he postures with the correct lightsaber color.

Turns out idiocracy is some sort of prophecy.