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Da es leider genügend Gründe gibt, auf und ärgerlich zu sein, will ich angesichts der anstehenden Wahl über sprechen.

Kurzzusammenfassung: Wenn ihr euch von diesem Ärger dazu verleiten lasst, nicht oder ungültig zu wählen, spielt ihr den Nazis in die Hände, deren Taktik genau darin besteht, euch dazu zu bringen, einfach daheim zu bleiben.

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hat nicht zum Ziel, euch von etwas anderem zu überzeugen. Deshalb hilft es auch nicht, Leute beim Lügen zu überführen. Die Lügen sollen euch gar nicht überzeugen. Sie sollen euch nur in ihrer schieren Masse vom Glauben abfallen lassen. Ihr geltet als "lost case". Ziel ist daher, euch als Störfaktor zu beseitigen.

Stören tut ihr z.B. dadurch, dass ihr demokratische Parteien wählt, die eine Chance haben zu regieren.
Stören tut ihr auch, wenn ihr demonstrieren geht oder anderswie auf die Gesellschaft einwirkt (z.B. indem ihr in Büros von Politiler.innen anruft). Oder indem ihr dazu beitragt, dass innerhalb eurer Gruppe Konflikte konstruktiv gelöst werden. Denn das gibt dieser Gruppe Kraft.

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reticuleena Leena Simon

Was hilft gegen diese Strategie?

- : Übt euch darin einander inhaltlich zu kritisieren, ohne euch gleich die zu entziehen. Man kann auch zusammenstehen, wenn man in vielen Dingen unterschiedlicher Ansicht ist. Sucht eure Grenze und wählt sie nicht zu streng.

- Geht auf Demos, beteiligt euch an Bündnissen. Dort erlebt ihr, dass ihr eben gar nicht alleine seid.

- Lasst gruppenspezifische Zurechtweisungen lieber sein. Ja, auch alte weiße Männer können antifaschistisch sein. Wir müssen sie nicht gleich alle vergrämen. Denn wir brauchen sie noch. (Und viele von euch werden mal zu welchen ;) Das heißt übrigens nicht, dass man in Diskussionen nicht darauf hinweisen sollte, dass es gewisse Zusammenhänge gibt, z.B. dass die meisten Gewalttaten von Männern und/oder Menschen ohne Perspektive ausgehen und das dies eine viel eklatantere Korrelation ist, als irgendwas mit Herkunftsländern.

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- Passt auf bei Social Media Diskussionen. Die Algorithmen außerhalb des Fediverse sind auf Polarisierung ausgelegt. Geht dem nicht auf den Leim. Am besten streitet man sich nur dort, wo man nicht durch Algorithmen hin zu immer schlimmeren Konflikten manipuliert wird. Aber auch im Fediverse oder bei anderen schriftlichen Auseinandersetzungen ist Vorsicht angebracht: Schriftlich streiten beinhaltet eine größere Gefahr zu Missverständnissen (da die Gestik und Intonation fehlt) und geringere Bereitschaft, aufeinander zuzugehen (da die persönliche Anwesenheit fehlt). Man muss hier also besonders korrekt sein. Denn auch ganz ohne Algorithmen ziehen Konflikte mehr Aufmerksamkeit auf sich als konstruktive Diskurse. Am besten gilt die Regel: Wenn ich mich mit jemandem richtig fetzen will, dann sollte mir das ein persönliches Gespräch wert sein. Es gibt ja mittlerweile Videofonie.

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- Tragt Konflikte möglichst nicht öffentlich aus. Daraus werden viel zu schnell Schaukonflikte und die haben selten eine Einigung zum Ziel. Außerdem öffnen sie eine Flanke für alle, die gezielt betreiben.

- Bleibt konstruktiv beim Streiten. Lasst einander eure Meinungen. Denkt dran: Meinungsvielfalt ist gut. Versucht einander zu überzeugen, nicht zu bekämpfen. (Am besten geht das ohne gehobenen Zeigefinger.)

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- Löst Konflikte konstruktiv. Unterstützt einander darin. Tragt zur Lösung bei. (Damit meine ich nicht, Konflikte wegzudeckeln!)

- Denkt immer dran: Der Feind steht rechts.

- Und vor allem: Geht wählen! Wählt das geringste Übel, auch wenns weh tut. Und zwar am besten eines, das den Ansatz einer Hoffnung hat, über die 5% zu kommen. (Sorry Piraten!)

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Ja klar: Es gibt aktuell viele Gründe, vom Glauben abzufallen. Aber die werden nur noch schlimmer, je mehr wir uns demobilisieren lassen. bedeutet immer, dass man sich mit so vielen Leuten zusammenfinden muss, dass da auf jeden Fall welche darunter sind, deren Position man schwierig bis untragbar findet. Demokratie ist nicht optimal. Sie ist nur das Beste, was wir bisher gegen Faschismus und Machtverklumpung im Angebot haben. (Was leider nicht heißt, dass sie sie verhindert.)
Geht trotzdem wählen!

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Danke fürs Lesen und Teilen :)

@Cyb3rrunn3r Die hat sich vorgedrängelt und ließ sich nicht mehr zurück holen. :(

@reticuleena Ein fettes +1 hier. Auf schriftliche Echtzeitkommunikation hat uns die Evolution nicht vorbereitet.

@reticuleena und dennoch bleibt 3/x verschollen. 😅

@Cyb3rrunn3r Dabei hab ich sie mittlerweile zwei mal gepostet... digitalcourage.social/@reticul
Verstehe mal einer diese Threads.

@reticuleena @Cyb3rrunn3r

Ich hab mir mit #FediLab angewöhnt einen Thread indirekt durch Beenden immer wieder mal zwischendurch zu sichern.

Fedilab fragt dann ob der Post unter Entwürfe gesichert werden soll.

Direktes Arbeiten im Entwurfsordner kann auch FediLab noch nicht. Da fällt mir ein, wollte dich ein issues posten…

Aber zurück zum Text, ich arbeite so längere Zeit immer wieder mal an einem längeren Post. Macht das Ganze erheblich entspannter.

@reticuleena
Ich widerspreche. Wir haben ein völlig korruptes Parteiensystem, bei dem es nach dem Muster des "geringsten Übels" gerade mal eine Partei mit Chancen auf Einzug in den Bt hat. Und das ist keine der Parteien, die bislang in Bundeskoalitionen beteiligt waren. Parteien, die eine Koalition mit der Merz/Söder-Union nicht ausschließen mögen, sind nicht wählbar und das muss auch gesagt werden.
Wir sind nicht in den USA, wo es nur zwei Möglichkeiten gibt. Und selbst dort hätte ein Wahlsieg der DEM und Harris keinen Faschismus verhindert. Es wäre dann halt ein anderer Faschismus geworden. Der Umgang der alten Regierung mit den Protesten gegen den Gaza-Krieg sprach da Bände. Übrigens genauso, wie die Ampel mit Umwelt/Klimaprotesten umgegangen ist.
Wenn wir Faschismus in Deutschland verhindern wollen, müssen wir Deutschland unregierbar machen. Ohne Aufstand der Mitglieder von SPD und B90G gegen ihre Parteiführungen werden wir in Deutschland halt einen Faschismus ohne AfD bekommen - aber sehr wohl mit AfD-Politik. Hatten wir mit "Ampel" ja schon...

@reticuleena Beharrlich eine andere Sicht auf die Welt teilen, das können wir tun. Bloß kein Rückzug, auch nicht ins rein Private.

@reticuleena

Zusammenstehen ist jetzt wichtiger denn je, auch bei Differenzen. Ich verzweifle aktuell auch hier im Fediverse oft; selbst leicht kontroverse Beiträge führen auch hier mittlerweile schnell zu einem emotionaliserten Ausbruch und unsachlicher Argumentation.

Wir dürfen die Handlungsmuster der Rechtsextremen nicht übernehmen, auch wenn es im Angesicht ihres diskursiven Dauerbeschusses manchmal schwer ist, nicht selbst in Freund-Feind-Denken und ideologische Verallgemeinerungen zu verfallen.

Ein Kernaspekt ist meiner Meinung nach hierbei, die Fehler der eigenen politischen Sparte nicht zu negieren, sondern konstruktiv anzuerkennen. Eine Bedrohung der freiheitlich-Demokratischen Grundordnung wie die AFD entsteht in einer stabilen Demokratie wie Deutschland nicht aus dem Nichts heraus, sondern ist natürlch auch das Produkt von schwerwiegenden strukturellen Fehlern, die von Scholz über Merkel, Schröder und Kohl alle vorherigen Regierungen begangen haben.

@reticuleena Anmerkung: Es gibt auch noch eine Partei links von SPD und Grünen.

@reticuleena

Danke für diesen wichtigen Thread!

@reticuleena Das mit der Hoffnung über 5%: Die Partei, die man so wählt, wird im Zweifelsfall auch mit dieser Stimme wedeln und dies als Bestätigung ansehen. Wenn man als Bürger schon gefragt wird, sollte man besser ehrlich antworten, auch wenn die Partei dann nicht über 5% kommt (sorry Grüne! 😉 ). Und gerade Grüne kommen seit etlichen Jahren bei absolut jeder Wahl mit "jetzt keine kleine Partei, jetzt geht es um Alles"

@reticuleena Ich werde garantiert keine Partei wählen, die derzeit im Bundestag sitzen, denn jede außer der BSW und dem SSW ist Teile des Problems, dass den Rechtsextremisten als AfD erst die Möglichkeit gegeben hat, wieder zu erstarken, und Einsicht bei allen = Null. Die BSW ist für mich nichts anderes als eine gegenüber Deutschen sozialer eingestellte AfD. Und den SSW kann ich in Niedersachsen leider nicht wählen. Mein Kompromiss, 100 % bekommt man ja nie, heißt daher #Volt 1/2

@reticuleena Um es noch einmal ganz klar und präzise zu sagen: Durch die Wahl anderer Bundestagsparteien als der AfD verhindert man nur kurzfristig die Machtübernahme der AfD, langfristig nicht, weil die das Problem erst geschaffen haben und nicht bereit sind, das Grundproblem, die Verarmung breiter Schichten der Bevölkerung, zu beseitigen, Ausnahme Linke, aber die sind und bleiben ein Schlafwagenabteil und dem SSW, der als Minderheitenpartei keinen echten Einfluss hat. 2/2

@joachimmos @reticuleena
Ich habe auch schon Kleinstparteien gewählt. Diesmal aber ist mein entschiedenes Ziel: möglichst schwache Fraktionen von AfD, FDP und Union. Dafür muss ich dann halt eine Partei wählen, die auch schon viel Mist mitgemacht hat, aber für einige Punkte steht, die mir wichtig sind. Das geringste Übel eben.

@skaphle @reticuleena Bist du zu jung, dass du das nicht mehr kennst. Früher gab es Nachtzüge. Darin waren Abteils mit Tür, und statt Sitze gab es dort Betten. Bei einigen Waggons konnte man das auch so umbauen, dass diese tagsüber als Sitze dienten, nachts als Betten, in der 2. klasse als Etagenbetten. Und in der ersten Klasse gab es sogar teilweise welche mit Dusche. Bei manchen Zügen zudem auch hinten angehängte Waggons, wo man sein Auto darauf fahren konnte, das dann auch noch mitreiste.

@joachimmos @reticuleena - Volt hat keine Aussicht auf 5% und ist daher demokratisch verloren, effektiv eine Stärkung von Rechts.

Bei aller Sympathie sind sie derzeit Spalter der grünen Interessen.

Die Ziele von Volt kann man am ehesten mit einer Stimme für die Grünen stärken.

@axel_hartmann @joachimmos @reticuleena Ob #Volt eine Chance auf 5% hat oder nicht, wird sich zeigen, es sind ja noch 3 Wochen bis zur Wahl. Dann, und erst dann, sollte man sich entscheiden. Ähnlich hat sich auch Damian #Boeselager geäußert. Jetzt schon zu sagen, die schaffen es eh nicht, also wähle ich grün, führt nur zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Die einzig sinnvolle Alternative sind dann allerding tatsächlich die #Grünen.
#Bundestagswahl 2025 #BTW2025

@axel_hartmann @reticuleena Klare Antwort, ich war einmal Grüner, seitdem bin ich von denen so bedient, dass ich lieber einen Haufen Scheiße fresse als die zu wählen.

@reticuleena Ambiguitätstoleranz ist ein entscheidender Punkt, an dem linke Bewegungen ein deutliches Mehr an Selbstreflexion sehr gut gebrauchen könnten.