Orwell wäre stolz: Die EU-Kommission möchte Rüstung als nachhaltig einstufen – wegen ihres vermeintlichen Beitrages zum Frieden. Eine gemeinsame Recherche von @tazgetroete und LobbyControl belegt: Dahinter steckt eine massive Kampagne der Waffenlobby.
@lobbycontrol @tazgetroete
#wtf ??? Hat @derpostillon gehackt?
"Die neue EU-Kommission möchte private Investitionen in Rüstung als nachhaltig einstufen. (...) Diese Argumentation hat Eingang in mindestens zwei der wichtigsten Strategiedokumente der EU-Kommission gefunden. Teilweise finden sich Formulierungen, die sich wortgleich mit Aussagen in Stellungnahmen eines Rüstungslobbyverbandes decken.
Dies ist ein weiteres Symptom davon, dass die neue EU-Kommission unter Ursula von der Leyen ihre Politik zunehmend an Industrieinteressen ausrichtet. Wettbewerbsfähigkeit und Deregulierung sollen priorisiert werden, im Zweifel auch auf Kosten von Verbraucher:innen und Umwelt. (...)
Aktien der Hersteller von Panzern, Raketen oder gar Nuklearwaffen könnten sich in nachhaltigen Aktienpaketen und Fonds verstecken, ohne dass Anleger:innen sich dessen bewusst sind."
@synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete @derpostillon
KRIEG IST FRIEDEN. FREIHEIT IST SKLAVEREI. UNWISSENHEIT IST STÄRKE.
@synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete @derpostillon Nun ökonomisch nachhaltig könnte Rüstungsproduktion tatsächlich sein, also mindestens eine Säule der Nachhaltigkeit wäre erfüllt. Ob soziale oder ökologische Nachhaltigkeit auch vorhanden sind, bezweifle ich aber.
@urwumpe @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete @derpostillon Öh. Das ist m.E. falsch. Die Funktion von Waffen dient nicht dem sorgsamen Umgang mit Ressourcen, um langfristig Leben zu erhalten und Lebensräume zu schützen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Einsatz der Waffen wird als Kollateralschaden potentiell in Kauf genommen. Aufrüstung dient dem Schutz eines Systems/Staat/Raum und ordnet dem alle anderen Belange unter. Das ist ggf. sinnvoll, aber nicht ökonomisch nachhaltig.
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete wie schon gesagt: Ökologisch (Natürliche Ressourcen, Lebensräume) oder Sozial (Gesellschaftliche Entwicklung, Zivilgesellschaft) mehr als zweifelhaft.
Als Geschäftsmodell aber durchaus erfolgreich und ausdauernd : Irgendwo ist immer Krieg und wenn nicht, kaufen sie Waffen, um nicht Opfer eines Krieges zu werden. Die ökonomische Perspektive ist da durchaus gut. Leider.
@urwumpe @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete Da wir alle wissen, daß einmal produzierte Waffen immer irgendwo genutzt werden / wurden, kann man dieses Dilemma nur lösen, wenn man vollständig abrüstet. Ja, ich weiß, das ist undenkbar und vermutlich nie zu erreichen und man will ja irgendwie "sein Territorium" schützen. Aber dann dient man eben mit den Waffen (ökonomisch und ökologisch) nicht der Nachhaltigkeit sondern anderen Interessen. Was ggf. sogar Sinn für irgendjemand ergeben kann.
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete Und wenn man komplett abrüstet ist man entweder hilflos oder von anderen abhängig. Was beides nicht sehr nachhaltig klingt.
Besser wäre IMHO die Kontrolle über die Waffen abzugeben, ein globales Gewaltmonopol. Aber auch das hat seine Risiken.
@urwumpe @Andreas_Sturm @lobbycontrol @tazgetroete
#Kapitalismus ist nicht nachhaltig.
@urwumpe @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete @derpostillon Nur konsequente Abrüstung ist ökonomisch nachhaltig. Auch, wenn dies nur eine wünschenswerte Utopie ist, machen Waffen auf lange Sicht nur Dystopien zur leidvollen, alles zerstördenen Realität.
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete Globale Abrüstung und Weltfrieden wäre das Gegenteil von ökonomischer Nachhaltigkeit im Rüstungsgeschäft. Das Geschäft wäre ja damit am Ende, das investierte Geld wertlos, speziell längerfristige Anlagen.
Darum wird nicht ja Nachhaltigkeit nie über nur eine Säule oder einen Aspekt definiert.
Natürlich wäre auch totale globale Abrüstung naiv und falsch: dann wären wir in der Hand von Kriminellen, die sich nicht an Regeln halten.
@urwumpe Ja. Was soll ich sagen. Da verstehen wir wohl die Bedeutung von ökonomischer Nachhaltigkeit unterschiedlich.
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete Kann sein. Ich habe das Gefühl, dass du die spezielle ökonomische Nachhaltigkeit mit der allgemeinen Nachhaltigkeit verwechselst.
Da wäre ich nämlich sonst schnell wieder bei Dir: selbst wenn Rüstungsproduktion tatsächlich nachhaltig sein könnte, aktuell ist sie es wahrscheinlich nicht. Und müsste sich wahrscheinlich sehr von heutigen Geschäftsmodellen unterscheiden.
@urwumpe Dein Gefühl hat mehr als Recht
Meines Wissens ist der zentrale Aspekt von Nachhaltigkeit die Förderlichkeit des ökologischen Nutzen. Man erreicht keine (hohe) Nachhaltigkeit ohne ökologischen Nutzen. Es gibt weitere Einflüssgrößen bzw. betroffene Größen, die entweder auf Kosten des ökologischen Nutzen gewinnen oder verlieren.
@synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete Ja, aber zum Beispiel bringt dir ein Fokus nur auf ökologische Aspekt wenig. Man braucht immer effektiven Ressourceneinsatz, also Ökonomie. Oder eine Gesellschaft, die diesen Fokus auf Ökologie unterstützt und mitträgt. Man kann ja nicht warten, dass das Produkt vom Baum fällt. Oder auf Sklaverei setzen, um es zu produzieren.
@urwumpe
Z. B. ist "finanziell / sozial / geopolitsich nachhaltig handeln" eben nicht gleich Nachhaltigkeit, sondern eben meist nachteilig für die Nachhaltigkeit.
Das Konstrukt der allgemeinen Nachhaltigkeit und speziellen ökologischen Nachhaltigkeit ist mir nicht geläufig. Ich halte diese Idee für strukturell falsch und genau diese konzeptionelle Verzerrung macht man sich zu Nutze, wenn man Rüstung als nachhaltig klassifizieren will.
@synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete Radikal ökologisch nachhaltig wäre halt zum Beispiel ein Rückfall in den Zustand als Jäger und Sammler. Ob das so sinnvoll ist? Jede aktuelle Stadt nutzt die Ressourcen eines Umkreises von Hunderten Kilometern. Selbst einfach nur eine einfache Gabel im Haus zu haben bedeutet, einen großen, komplexen Wirtschaftskreislauf zu nutzen.
@urwumpe Hast Du eine Quelle für mich, um dieses strukturelle Dilemma aufzuarbeiten, in dem ich mich befände, wenn es "allgemeine" und "spezifische (ökologische) Nachhaltigkeit" gibt.
@synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete
@Andreas_Sturm @synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete
Du meinst sowas wie https://www.nachhaltigkeit.info ?
Oder lieber Gablers Wirtschaftslexikon?
@urwumpe @Andreas_Sturm
Bitte nicht Beteiligte nicht taggen/aus den Antworten nehmen, danke.
@synapsenkitzler @lobbycontrol @tazgetroete @derpostillon Flinten-Uschi hat doch noch gute Connections aus ihrer Zeit als VMin und bekanntlich ein Heer an Beratern, da liegt es doch nahe, wenn der Ami sich nicht mehr für Europa schlagen will…
Frieden schaffen durch bessere Waffen.
@synapsenkitzler und wenn die ganzen Klimakleber als Terroristen eingestuft werden kann man seine eigene Bevölkerung nachhaltig erschießen. #dieSpinnenDochAlle