Beobachtungen zum evangelischen #Gottesdienst und zur #Ökumene von Prof. Dr. Dorothea #Wendebourg: "Ich kenne ganz wenige, die sich gegen den Gottesdienst aussprechen, aber ich kenne viele, die sagen: Gottesdienst muss mehr Gottesdienst sein, damit wir besser wissen, warum wir ihn brauchen. [...] Unsere #Gebete sind zum Teil nicht wirklich Gebete, sondern sie sind Proklamationen, in denen die Situation ausgenutzt wird, dass niemand dagegensprechen kann. Wir beugen zwar unsere Häupter vor Gott, aber dann kommt das jeweilige gesellschaftspolitische Programm in Gebetsform. Wir haben vielfach verlernt zu sehen, dass es im Gottesdienst um das Verhältnis der Menschen zu Gott geht und umgekehrt. [...] Aber wir haben große Probleme, bei den jüngeren Leute mit dem durchzukommen, was in unserem Erbe eigentlich das Strahlendste ist, nämlich den Liedern. Die #Lieder sind nicht nur geistliche #Schätze, sondern auch ein #Kulturgut. [..]
Aber in einer Zeit, in der junge Leute fast durchweg ganz andere Musik hören und mit den alten Melodien überhaupt nichts anfangen können, müssen wir uns öffnen für andere Formen mit anderen Liedern, ohne gleich alles über den Bord zu schmeißen." [...] Hat sich Ihre Sicht auf Orthodoxie in den letzten Jahren, Monaten, besonders seit der russischen Invasion in der Ukraine verändert?
Dorothea Wendebourg: Ja, sie hat sich schon in den späten 90er Jahren verändert. Ich bin sehr früh in verschiedene ökumenische Dialoge gekommen. Einer davon war zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Weltorthodoxie. Dann die theologische Kommission des Genfer Weltkirchenrates (Faith and Order), zu der neben vielen orthodoxen auch die römisch-katholische Kirche gehört.
In den ökumenischen Gesprächen mit der Orthodoxie hat es mich abgestoßen, dass da enormes theologisches Selbstbewusstsein vorgebracht wurde im Sinne "Wir sind die einzige wirkliche christliche Kirche!", und gleichzeitig herrschten Unkenntnis und Desinteresse gegenüber dem, was die ökumenischen Partner vertraten. So war es bei Russen und Griechen, allerdings nicht bei Orthodoxen, die in der Diaspora leben, die Orthodoxen aus Frankreich oder aus Amerika waren anders." Das ganze Interview hier: https://www.evangelisch.de/inhalte/218939/02-08-2023/kirchenhistorikerin-wendebourg-was-ist-ein-guter-ein-zeitgemaesser-gottesdienst?fbclid=IwAR2nKtBhQWTPgj0tjXxC4Mrqxc6ZcAS7Q3FLoQYt4YzUEuETqE2bP5jgd8U
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